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Keine Angst mehr vor den Pandemie – Die Lebensqualität in Spanien sinkt trotzdem drastisch

Die Angst vor einem wirtschaftlichen Abschwung überwiegt.

Lesedauer 3 Minuten

Spanien – Der „Bericht über Lebensqualität und Bürgerzufriedenheit in Spanien“ von 2022 lässt keinen Raum für Zweifel: Die Spanier sind jetzt weniger glücklich, 2,5 % weniger, als im Jahr 2021. Was ihnen angesichts der Pandemie, die fast vorbei ist, Sorgen bereitet und sie mehr bedrückt, ist ihre Beschäftigung und wirtschaftliche Lage. Dies geht aus einer Umfrage der Beobachtungsstelle für immaterielle Güter und Lebensqualität (OICV) hervor. Es wurden insgesamt 2.270 Menschen in Spanien befragt.

Am glücklichsten sind ältere Paare, die einen hohen Bildungsgrad haben, hingegen sind junge Menschen in Bezug auf die Lebensqualität am unglücklichsten. Eine große Familie kann helfen, glücklicher zu sein, das war bisher immer so. Allerdings beunruhigt die Bürger im Land die Energiekrise und die aktuelle Preiskrise, dies variiert nach Region in Spanien etwas.

Verschiedene Indizes zur Lebensqualität wurden von internationalen Organisationen ermittelt. Das sind mehrdimensionale Indikatoren, unter denen sich das BIP oder das Einkommen der Bürger als ausschlaggebend herausstellen, wo aber andere Faktoren wie der Sozialstaat, Transparenz, das Image des Landes, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und sogar das Klima eine Rolle spielen. Aufgrund dieser Indikatoren sind die Wissenschaftler in der Lage, die Bürgerzufriedenheit zu messen.

Sowohl der UN World Happiness Index (WHI) als auch andere Indikatoren für sozialen Fortschritt und Lebensqualität weisen eine hohe Korrelation mit den wirtschaftlichen Themen der bewerteten Gesellschaft auf. Wir sehen also, dass die nordeuropäischen Länder normalerweise auf die eine oder andere Weise und Ausgabe für Ausgabe die Spitzenpositionen in diesen Rankings erreichen. Wir finden aber auch Länder wie Costa Rica an der Spitze dieser Skala, weiter entfernt von einer rein wirtschaftlichen Vision des Wachstums.

Ein Sprichwort sagt: „Geld allein macht nicht glücklich, aber es hilft“. Wenn man dem noch anfügt „besonders in Zeiten der Hungersnot“, dann stellt sich auch die Frage nach der aktuellen Entwicklung nicht mehr.

Die Ängste sind ähnlich

Weder gut betuchte Bürger noch ärmere Bürger im Land haben noch Angst vor der Corona-Pandemie, auch wenn die Denkweise deutliche Unterschiede aufweist, logischerweise, denn gut betuchte Bürger fürchten eher, dass durch höhere Steuern weniger Geld übrig bleibt, während ärmere Menschen nicht einmal wissen, wie die Rechnungen bezahlt werden sollen.

Eines stellte die aktuelle Studie deutlich fest, die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gesellschaft haben kaum noch einen Stellenwert. Lediglich junge Menschen leiden noch immer an diesen Auswirkungen, die sich besonders im sozialen Umfeld über mehrere Jahre gefestigt haben.

Zudem gibt es für junge Menschen ein Paradox, man hat in der Regel heute eine deutlich höhere Bildung als beispielsweise die Generation der Babyboomer. Diese müssen nun aber von der jungen Gesellschaft massiv gestützt werden, während sich die junge Gesellschaft trotzt der höheren Bildung kaum Chancen für die Zukunft ausrechnen kann, weder Eigentum noch Rente noch andere in der Zukunft liegende Punkte scheinen erreichbar.

Bei den noch jüngeren sieht es etwas anders aus, alle unter 30 Jahre haben eine „Delle“ in der Bildung erlitten, die kaum noch aufzuholen ist. Auch diese Generation ist wohl auf längere Sicht psychisch schwer belastet.

Die höchste Zufriedenheit in Spanien erreicht übrigens die Region Asturien. Beim Geschlecht gibt es im Übrigen keine großen Unterschiede, so die Studie. – TF

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