Kanarische Inseln – Die Flüchtlingskrise auf den Kanarischen Inseln hat bisher noch kein direktes Ende gefunden. Allein im Januar wurden 2.663 Flüchtlingen auf den Kanarischen Inseln registriert, die per Boot von Afrika die Inseln erreicht haben. Für die Zentralregierung ist der wichtigste Abschreckungsfaktor eine direkte Abschiebung der Flüchtlinge in die Herkunftsländer. Aber aufgrund der Coronapandemie war dies immer wieder nicht möglich.
Nachdem nun Marokko den Luftraum wieder geöffnet hat, will die Regierung umgehend damit beginnen, die Menschen wieder nach Marokko abzuschieben. Dazu sollen die vier wöchentlichen Flüge zwischen den Kanaren und Marokko wieder aufgenommen werden. In jedem Flugzeug sollen 80 Personen abgeschoben werden. Ziel ist immer El Ayoun, so sieht es das Abkommen mit Marokko vor. Die einzige Besonderheit ist, dass Marokko nur Staatsbürger des Landes aufnehmen wird, auch wenn die Flüchtlinge aus anderen Ländern Afrikas stammen und über Marokko auf die Kanaren gelangt sind. Dies ist beim Abkommen mit Mauretanien anders, dort können Menschen aller Nationalitäten wieder hin abgeschoben werden.
Aufgrund der Probleme bei der Abschiebung gab die spanische Zentralregierung den Forderungen der kanarischen Regierung nach und holte einen Großteil der Flüchtlinge von den Inseln auf das spanische Festland. Dort harren die Menschen indessen aus und warten auf die Abschiebung.
Der Regierung ist klar, dass sofortige Abschiebungen sich auch bei potenziellen Flüchtlingen rumsprechen wird, und dies dazu beitragen wird, dass die Atlantikroute zum Stillstand kommen kann. Ähnlich funktionierte dies auch schon bei der letzten größeren Flüchtlingskrise auf den Kanaren, damals gab es halt kein Corona, welches diese Praxis boykottierte. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Flüchtlinge auf den Kanaren – Fast alle landen in Lagern (CIE) zur Abschiebung
Alle News immer sofort auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abonnieren.