Kanarische Inseln – Nach aktuellen Einschätzungen der kanarischen Regierung wird sich die Tourismusbranche der Insel von der Insolvenz des deutschen Reiseveranstalters FTI binnen „wenigen Monaten“ erholt haben. Die Erfahrungen mit der Insolvenz von Thomas Cook im Jahr 2019 werden dabei hilfreich sein. Man kann schneller handeln und Fehler von damals vermeiden. Zunächst müssen die Hotels diesmal keine IGIC (kanarische Mehrwertsteuer) an das Finanzamt abführen, solange die offenen Rechnungen nicht bezahlt sind. Das war 2019 anders.
Die Problematik mit der IGIC machte den Tourismusverbänden der Kanarischen Inseln am meisten Sorgen, denn die Zahlungspflicht der Mehrwertsteuer hätte einige Betriebe in Schieflage gebracht, wenn diese das Geld gar nicht eingenommen hätten.
Ein Problem werden die allgemeinen Zahlungsausfälle trotzdem sein. Es gibt zwar Hotels, die sich gegen solche Eventualitäten versichert haben, nachdem die Erfahrungen mit Thomas Cook dies gezeigt hatten, aber eben nicht alle. Solche Versicherungen sind auch nicht besonders günstig zu haben. Daher fordert der Präsident von CEOE auf Teneriffa, dass die Regierung „Soft Kredite“ bereitstellen müsse, um diese Betriebe zu stützen. Dies könne auch für Zulieferer der entsprechenden Hotels gelten.
Derzeit arbeitet die Regierung noch an Maßnahmen für die rund 1.500 betroffenen Mitarbeiter auf den Kanaren, die in den 24 Hotels der FTI-Gruppe beschäftigt sind. Die Zahl der Hotels ist schwammig, da die Gruppe in den letzten Monaten mehrere aufgelöst hat, um seine Schulden in Höhe von 1 Milliarde Euro zu begleichen. Die Hauptmarken sind Labranda Hotels und Meeting Point. Positiv ist, dass alle Mitarbeiter am 28. Mai noch ihre Lohnzahlung des Monats erhalten hatten. Damit gibt es zumindest keine Außenstände bei den Mitarbeitern. Man steht auch in Kontakt mit der Zentralregierung, um schnellstmöglich ERE und/oder ERTE-Programme aufsetzen zu können, da FTI auch in anderen Regionen von Spanien aktiv war.
Das wird für Urlauber getan
Bezüglich der Urlauber, die sich derzeit auf den Kanarischen Inseln aufhalten, die über FTI auf die Inseln gekommen sind, steht man in Kontakt mit AENA und der deutschen Botschaft, um eine Heimreise der Urlauber zu ermöglichen. Konflikte zwischen Urlaubern und Hotels waren und sind die Folge, denn die Hotels verlangen von den Gästen eine Zahlung der Unterkunft, was rechtlich auch vollkommen legitim ist, da keine Zahlung für die gebuchten Zimmer vorliegt und wohl auch nicht erfolgen wird. Diese Rechnungen können dann bei der deutschen Reiseversicherung eingefordert werden, sobald man nach Deutschland zurückkehrt und diese im Rahmen einer Pauschalreise gebucht wurden, hatten wir gestern HIER erklärt.
Bezüglich bestehender Buchungen für die kommenden Monate, bis Oktober 2024, haben schon andere Veranstalter Interesse bekundet, die Kunden von FTI zu übernehmen. Sowohl DERTOUR als auch TUI und Schauinsland haben entsprechendes Interesse bekundet. Aus diesem Grund ist die Zuversicht auf eine schnelle Erholung berechtigt. Deshalb sagte die Tourismusministerin schon gestern: „Wir sind optimistisch und hoffen, dass es vorübergehender Natur sein wird und in ein paar Monaten gelöst werden kann, ohne den Winter zu beeinträchtigen“.
FTI operierte mit drei Fluggesellschaften: Condor, Eurowings und Eurowings Discover, mit sechs Flughäfen in verschiedenen deutschen Städten. – TF
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Insolvenz von FTI trifft die Kanaren – Das muss man nun wissen, vom 04.06.2024
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