San Bartolomé de Tirajana – Laut einer Studie der BBVA-Stiftung ist das Risiko eines Herzinfarktes und der daraus resultierende Tod in der Gemeinde San Bartolomé bei Männern in ganz Spanien am höchsten. Hintergründe gibt es wohl einige, die stressigen Arbeitsplätze (Ganzjährig) im Tourismus mit Alkohol und Drogenkonsum, hinzu kommt die unausgewogene Ernährung und teils dann auch erblich bedingte Krankheiten (polymorphe ventrikuläre Tachykardie PVT).
Diese Erbkrankheit sorgt auch bei jungen Menschen in der Gemeinde für Herzstillstände, ein Grund warum auch gefordert wird, dass an Schulen Defibrillatoren installiert werden. Es handelt sich um eine genetische Mutation die von Vorfahren aus dem achtzehnten Jahrhundert weitervererbt wurden.
Die aktuelle Studie umfasst die Jahre 1984 bis 2004 und wurde von 25 Forschern ausgewertet. Das nun 10 Jahre vergangen sind beeinflusst das Ergebnis kaum, denn es habe sich nach Aussagen der Wissenschaftler kaum etwas an den Bedingungen in der Gemeinde geändert. Die Gemeinde ist seit beginn der Studie immer auf dem ersten Platz gewesen. Die Forscher geben zwar zu, dass auch Todesfälle von Touristen mit eingerechnet werden, diese machen jedoch nur 18% der Gesamtmenge aus, wenn man diese abziehen würde bleibt es trotzdem dabei.
Ehemalige Mitarbeiter der großen Hotelgruppen bestätigen die Annahmen der Wissenschaftler, Alkohol und Drogen sind an der Tagesordnung, auch mangelhafte Ernährung sei nicht ungewöhnlich, es fehle einfach die Zeit um richtig zu essen. Man hat sogar selbst den Trend verschlimmert, durch das all inklusive Geschäft wird die Qualität der Nahrungsmittel reduziert und der Stress erhöht, bestätigen Mitarbeiter.
Man hat es, wie so oft, mal wieder selbst in der Hand. Zumindest in Teilen, gegen die genetische Vererbung kann man leider so nicht direkt etwas unternehmen, aber alle anderen Indikatoren, Stress, Alkohol, Drogen, all inklusive Tourismus, kann man beeinflussen, wenn man denn will. – TF
Weitere Links zum Thema:
Ventrikuläre Tachykardie – Wikipedia