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Wiederstand gegen Preisdiktat der Reiseveranstalter scheint sich zu formieren

Gran Canaria – Beim Foro Global Sur sprach der Vizepräsident der Marriot-Hotelgruppe Antonio Catalán darüber, dass die Hotel- und Unterkunftsbetreiber endlich die Zügel für die Vermarktung selbst in die Hand nehmen müssen. Damit attackiert er indirekt die Reiseveranstalter. Zudem lehnt er die geplante Arbeitsmarktreform der Zentralregierung von Mariano Rajoy ab. „Niedrigere Löhne treffen Familien und auch den Konsum, ich brauche glückliche Menschen die zur Arbeit kommen“, sagte er.

Dann ging er dazu über zu erklären wie das eigentlich gehen kann, also mehr zahlen statt weniger. Die Vermarktung der Unterkünfte sollte mehr in den eigenen Händen der Betreiber liegen. Dann würde sich der Arbeitsmarkt auch entspannen. Seiner Ansicht nach werden zu viele Zimmerpreise von den großen Veranstaltern wie Tui oder Thomas Cook (Neckermann) vor diktiert. 33% Arbeitslosenquote bei 95% Auslastung ist ein Unding“, meint er weiter.

Der Tourismus ist schon lange im 21. Jahrhundert angekommen, die eigene Vermarktung funktioniert, dass weis Antonio Catalán aus eigener Erfahrung in der Marriot-Gruppe. Man muss einfach nur die „Zügel selbst in die Hand nehmen“, dann kann man sich die Preisverluste von bis zu 30% auch sparen. Das ist nämlich der Regelsatz den sich ein Veranstalter einstreicht, zudem gibt es lange Zahlungsziele, manchmal von bis zu 3 Monaten.

Mittlerweile gibt es genügend spezielle Webseiten auf denen man die Vermarktung selbst steuern kann, natürlich kostet auch dies Geld, aber wesentlich weniger als bei jedem Veranstalter. Das was man dann mehr verdient kann man in mehr Personal oder besser bezahltes Personal stecken, so zumindest stellt sich das Antonio Catalán vor.

„Wir brauchen nicht unsere Personalkosten (Produktionskosten) zu senken um die Qualität zu halten“, ist eine seiner Kernaussagen. Man muss lediglich die „Werbekosten“ anders verteilen und kann sich locker 15-20% der Kosten sparen.

Klare Worte in Richtung von Politik und Reiseveranstaltern denen man nur Zustimmen kann. Es ist heute einfach nicht mehr erforderlich für eine „Dienstleistung“ wie die der Reiseveranstalter (also die Vermarktung der Unterkünfte) soviel Geld abzugeben, dies drückt den gesamten Markt.

Ein weiteres Problem was sich daraus ergibt ist die Permanente Suche nach mehr all inclusive Angeboten für die Veranstalter, daran verdienen die Hotels kaum etwas und die umliegende Wirtschaft, von Bars bis Restaurants, geht pleite. Alles etwas, dass niemand braucht. – TF

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