Kanarische Inseln – Ein neues Nichtraucherschutzgesetz auf den Kanarischen Inseln wird von den Gesundheitsbehörden gefordert, dieses könnte die günstigen Steuersätze auf den Kanarischen Inseln beseitigen. Ein starker Einschnitt für die Raucher und Urlauber auf den Kanarischen Inseln. Gesundheitsbehörden auf den Kanarischen Inseln würden es begrüßen, wenn die günstigen Steuersätze für Tabakprodukte wegfallen würden. Man glaubt, dass der derzeit doch recht günstige Preise besonders junge Menschen zum Rauchen verführt.
José Juan Alemán Sánchez, der Generaldirektor für öffentliche Gesundheit gab am gestrigen Dienstag eine Pressekonferenz um eine neue Kampagne gegen das Rauchen anlässlich des Weltnichtrauchertages am morgigen 31. Mai zu präsentieren. Er sagte das „die Regulierungsmaßnahmen die den Konsum oder Werbung einschränken, die erfolgreichsten sind“, er verwies auch auf die WHO, welche eine starke Besteuerung von Tabak empfiehlt.
Er sagte auch, dass die „Steuerpolitik sehr effektiv ist, um den Einstieg in den Tabakkonsum zu verringern“, daher konnte er sich nur dafür aussprechen die Besteuerung von Tabakprodukten auf den Kanarischen Inseln mit der Besteuerung im Rest des Landes gleichzusetzen. Denn „alles was den Einstieg verhindert, ist willkommen“.
Bei der Pressekonferenz war auch die Hausärztin Alicia Hernández anwesend, die Koordinatorin einer Gruppe für Raucherthemen ist. Sie erinnerte daran, dass Zigarettenkonsum die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle auf den Kanarischen Inseln ist. Jährlich sterben etwa 2.300 Menschen, die Kosten für das Gesundheitssystem liegen bei rund 180 Millionen Euro.
Allerdings geht keiner der beiden darauf ein, wie viele Steuereinnahmen die Kanarischen Inseln durch den Verkauf von Zigaretten, besonders auch an Touristen, einnehmen. Vermutlich liegt dieser Wert deutlich höher als die genannten Kosten im Gesundheitssystem. Denn viele Raucher nehmen von hier auch Zigaretten mit nach Hause und in den letzten Jahren wurden die Zigaretten auch deutlich teurer, eben durch höhere Steuersätze. Trotzdem sind diese noch immer deutlich billiger als auf dem Festland und in den Ländern aus denen die Gäste hierherkommen.
Frau Doktor gab aber auch zu, dass der Anteil an Menschen die noch nie geraucht haben von 2004 (50%) bis zum Jahr 2015 nicht unerheblich angestiegen ist. Denn im Jahr 2015 waren es schon 58%, ein deutliches Zeichen dafür, dass besonders junge Menschen nicht mehr so oft zum Glimmstängel greifen.
In ganz Spanien sterben jedes Jahr rund 52.000 Menschen wegen des Konsums von Tabakprodukten, jeder Hausarzt sieht pro Jahr 2 Patienten an Folgen des Tabakkonsums sterben, so Frau Hernández.
Die neue Kampagne, die von der WHO stammt, trägt den Titel „Rauchen bricht Herzen“ und soll dran erinnern, dass der Konsum von Tabakprodukten das Herz-Kreislauf-System stark schädigen kann.
Ob nun tatsächlich ein neues Gesetz für den Nichtraucherschutz verabschiedet wird bleibt allerdings offen, wie oben erwähnt wird die Kanarische Regierung die Steuereinnahmen, die bisher erzielt werden nicht leichtfertig aufs Spiel setzten, denn die Einnahmen daraus sind die höchsten Steuereinnahmen der Inseln für ein Einzelprojekt, also noch deutlich höher als z.B. Alkoholsteuern oder Kraftstoffsteuern. – TF