Gran Canaria – Aufgrund der Ermittlungsergebnisse der SEPRONA bezüglich des großen Waldbrandes 2019 hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Heredad de Aguas de Arucas eingeleitet. Das Unternehmen soll für den Waldbrand verantwortlich sein. Aufgrund einer nicht gewarteten 20.000 Volt Leitung, die mit einer Kieferkrone in Berührung kam, sei das Feuer ausgelöst worden, den Rest erledigte das Wetter. Das gerichtliche Ermittlungsverfahren wird in Arucas geführt, da dort die Firma ansässig ist.
Die beiden letzten Direktoren des Unternehmens müssen sich wohl für die Fehler verantworten, nach den bisherigen Ermittlungsergebnissen wurden die Leitungen seit über einem Jahr an der Stelle nicht mehr geprüft. Daher liegt hier wohl ein mutmaßliches Verbrechen aufgrund von Fahrlässigkeit gegen das Wohlergehen von Menschen vor. Zudem ist die Tatsache der Brandentstehung ebenfalls ein Verbrechen. Im ersten Fall sollte das Gericht letztendlich so entscheiden drohen bis zu 10 Jahre Haft.
Dass man dieses Unternehmen in die Verantwortung zieht, liegt nicht zuletzt auch an den entsprechenden Unterlagen, so gab es Aktenvermerke bei Endesa, die darauf hindeuten, dass die Durchführung der Wartungsarbeiten aufgrund von Bequemlichkeit von diesem Unternehmen nicht durchgeführt wurde, obwohl Endesa vor einem solchen Unfall gewarnt hatte.
Neben den möglichen Freiheitsstrafen drohen auch wirtschaftliche Sanktionen, bis zu 50.000 Euro pro Stunde, in der die Rettungskräfte daran gearbeitet haben das Feuer zu löschen.
Insgesamt wurden bei dem Feuer offiziell 9.200 Hektar Waldfläche zerstört, einige davon mit besonders hohem ökologischem Wert. Über 10.000 Menschen wurden in den Gemeinden Valleseco, Artenara, Tejeda, San Mateo, Agaete, Gáldar und Teror evakuiert.
Das Cabildo de Gran Canaria hat bisher über 1,8 Millionen Euro als Soforthilfe für den Wiederaufbau der betroffenen Gebäude bereitgestellt. – TF
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