Europa – Gestern fand das Treffen der Minister für Tourismus der Europäischen Union statt. Dieses Treffen wurde per Videokonferenz abgehalten und es dauerte bis zum späteren Abend. Da Deutschland die Ratspräsidentschaft in der EU derzeit innehat, versucht man von dort aus auch „einheitliche Regeln“ einzuführen, denn diese seien für „sicheres Reisen“ erforderlich.
Der deutsche Staatssekretär für Tourismus, Tomas Bareiss hat nach dem Treffen mit seinen Kollegen gesagt, dass „der EU-Bürger immer noch reisen will, aber er braucht einheitliche Regeln, um wieder Vertrauen zu gewinnen“. Er bestätigte auch, dass die deutschen Behörden an neuen Formeln „arbeiten“, damit eine lange Quarantäne für Reisende vermieden werden kann. Man dürfe aber nicht bei jedem Mitgliedsstaat auf „unterschiedliche Normen und Kriterien stoßen“.
Ein Vorschlag von Bareiss war die Verkürzung der Quarantäne von 14 auf 5 Tage. Ein weiterer Vorschlag besteht in den Schnelltests. Alles Punkte, die auf den Kanarischen Inseln seit Ausbruch der Pandemie gefordert werden.
Bareiss unterstrich, dass die Regeln dann nicht nur für Urlauber, sondern für alle Reisenden gelten sollen, also auch Geschäftsreisende innerhalb der EU. Die Reaktivierung des Tourismus in der EU sein „ein von der gesamten EU geteiltes Ziel“. Dir Priorität müsse aber weiterhin darin bestehen, die Gesundheit der Bürger zu gewährleisten.
Schon bei der Eröffnung des Treffens hatte Bareiss darf hingewiesen, dass der Sektor der am stärksten betroffene überhaupt ist. Der Tourismus-Sektor trägt in der EU 10 % des BIP der gesamten Union und 12 % aller Arbeitsplätze der EU sind im Tourismussektor angesiedelt. Dies entspricht etwa 27,08 Millionen Arbeitsplätzen. Daher müssen Beschränkungen „auf die notwendigen Dimensionen“ reduziert werden.
Vorschlag von Spanien für finanzielle Absicherung
Die Ministerin für Tourismus und Wirtschaft von Spanien, Reyes Maroto hat bei dem Treffen auch einen Reisefonds ins Spiel gebracht. Dieser soll die Zahlungen von Erstattungsansprüchen sicherstellen und es Unternehmen ermöglichen, flexibel einen Kredit an die Verbraucher zu geben, um Reisen zu verschieben. Damit sollen Veranstalter und Luftfahrtunternehmen unterstützt werden, die bisher bei jeder Stornierung den Betrag erstatten müssen und dadurch in eigene finanzielle Schieflage geraten. Nur so sei ein „Neustart des europäischen Tourismus-Sektors“ überhaupt denkbar.
Auch Maroto unterstrich nach dem Treffen, dass homogene Lösungen der einzige Weg in der EU sein können. Sie war sehr zufrieden mit dem Treffen. Zu den homogenen Lösungen zählt für Maroto auch die „Anerkennung von Coronatests, damit wahllose und unverhältnismäßige Einschränkungen vermieden werden“. Damit meinte sie die verschiedenen Regelungen für Quarantäne und andere Reisebeschränkungen. Sie erklärte auch, dass Reisebeschränkungen, wenn überhaupt regional angewendet werden müssten und nicht auf nationaler Ebene, denn dafür gibt es in jedem EU-Land einfach zu unterschiedliche regionale Entwicklungen.
Bisher haben sowohl Spanien, als auch Österreich, Kroatien, Slowenien, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg, Malta und Portugal sich für die Vereinheitlichung der Regeln ausgesprochen.
Das Fazit
Beschlossen ist also noch nichts, wobei man viel Einigkeit in den Statements rauslesen kann. Vieles deutet darauf hin, dass wir in naher Zukunft tatsächlich mit Tests bei Einreise und Ausreise rechnen müssen und dass auch Quarantäne-Regeln stark abgebaut werden. Die Frage wird nur sein, kann die EU sich wirklich schnell genug einigen? – TF
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