Kanarische Inseln – Laut einem Bericht des Gesundheitsministeriums der Kanarischen Inseln sind zwei Familienfeiern für die größten Coronavirus-Ausbrüche, seit dem Ende des Alarmzustandes von Spanien, verantwortlich. Insgesamt gibt es dadurch bisher 10 Neuinfektionen verteilt auf Gran Canaria und Fuerteventura. Alle Infizierten stammen von der gleichen Familie. Laut weiteren Angaben kam ein Mann aus Mexiko zurück, ein Land in dem die Pandemie aktuell besonders stark wütet. Dieser Mann wurde zunächst als „Patient Null“ bezeichnet.
Er wies selbst keinerlei Symptome auf als er einreiste. EFE konnte mit zwei der involvierten Personen sprechen allerdings bleiben diese anonym. Laut den Angaben kam der Patient Null am 27. Juni auf Gran Canaria an und gab an, dass er selbst in ein Krankenhaus gehen wird, um einen Test zu beantragen, da ihm bewusst sei, woher er gerade gekommen ist. Der Test wurde ihm jedoch angeblich verweigert, weil er keinerlei Symptome aufweisen würde. Er flog mit seinen Eltern und anderen Verwandten nach Fuerteventura, das war am 29. Juni. Dort fand eine Familienfeier statt.
Der Mann bestreitet jedoch Patient Null zu sein. Er sagte, dass aufgrund eines ersten PCR-Tests nachweisbar sei, dass er negativ war. Dieser Test wurde gemacht, weil ein Fall auftrat, der mit der Familienfeier in Verbindung gebracht wurde. Er besteht auch auf lückenlose Aufklärung da er sonst Befürchtungen um seinen Arbeitsplatz habe.
Ursprüngliche Annahme korrigiert
Laut einer Abwandlung des Gesundheitsministeriums wird der Mann nun nicht mehr als Patient Null eingestuft, sondern als „Verdächtiger Patient Null“.
Eine weitere Angehörige der Familie bestätigte gegenüber EFE, dass Sie die erste war bei der das Virus nachgewiesen wurde. Sie wisse allerdings nicht wie sie sich angesteckt haben hätte können. Sie weiß nicht, ob dies im Alltag passiert ist oder bei der Arbeit oder evtl. doch bei der Familienfeier. Laut eigenen Angaben der Frau nahmen an der Familienfeier maximal 20 Personen teil. Das Gesundheitsministerium sprach jedoch von etwa 40 Personen.
Es gab noch einen ähnlichen Fall auf Teneriffa. Laut Gesundheitsministerium kam in dem Fall ein Mann aus den USA zurück, dort ist die Lage ja bekanntlich ebenfalls dramatisch schlecht. Er steckte zwei Familienmitglieder beim ersten gemeinsamen Treffen an. Ein Neuausbruch gilt als nachgewiesen, sobald 3 Patienten nahezu gleichzeitig infiziert wurden.
Diese Fälle belegen eindeutig, dass Zusammenkünfte eines der größten Risiken für die Ausbreitung des Coronavirus darstellen. Insbesondere im Familienkreis.
Daher appellierte das Gesundheitsministerium auch nochmals, dass man eine hohe Verantwortung als Privatperson habe und auch respektvoll mit den Schutzmaßnahmen umgehen müsse auch in familiären Situationen. Man erklärte auch, dass in Spanien 40 5 aller Neuausbrüche auf Familientreffen zurückzuführen sind. Dort sind die Vorsichtmaßnahmen lockerer, man umarmt sich und Küsse werden auch ausgetauscht.
Es gibt weitere „Neuausbrüche“ auf den Inseln
Technisch gesehen gibt es auf den Kanarischen Inseln zwei weitere Neuausbrüche, beide auf Fuerteventura. Insgesamt sind dort 35 positiv getestete Flüchtlinge die mit zwei Booten auf die Inseln kamen registriert. Eines kam an 14. Juni an und das Andere am 18. Juni. Alle Flüchtlinge befinden sich in Isolation. Allerdings betrachtet man diese „Neuausbrüche“ nicht als besorgniserregend. Alle involvierten Personen sind isoliert und hatten keinerlei Kontakt zu Personen außerhalb der Gruppen. Zudem handelt es sich hier um „importierte Fälle“, diese werden grundlegend anders betrachtet. – TF