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Krise am Himmel wohl bis 2024, Billigflieger werden davon profitieren

Europa – Laut einer Stellungnahme der internationalen Luftverkehrsvereinigung (IATA) ist man nicht sehr optimistisch für den Flugbetrieb in den kommenden Jahren. Die Coronapandemie habe eine „Vertrauenskrise im Tourismussektor ausgelöst“, welche den Flugverkehr massiv beeinflusst hat und weiter beeinflussen wird. IATA rechnet damit, das trotzt aller Rettungspakete für diverse Fluggesellschaften in den diversen Ländern einige trotzdem bankrottgehen werden. Auch wenn derzeit wieder mehr Flieger am Himmel sind, ist das noch lange keine Sicherheit für die Unternehmen, es ist lediglich ein erster kleiner Schritt.

IATA rechnet zudem damit dass die „Billigairlines am wenigsten betroffen sind, da diese leichtere Unternehmensstrukturen haben“. So seien diese zumindest auf kürzerer Sich deutlich weniger betroffen. Es wird „weniger Routen und weniger Verbindungen geben, was eine schlechte Nachricht für Reisende ist“, sagt IATA. Man geht sogar so weit, dass diese Krise wohl bis zum Jahr 2024 dauern wird.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch Pere Suau-Sánchez, Hauptforscher der SUMA (Forschungsgruppe für Nachhaltigkeit und Management) der offenen Universität von Katalonien (UOC) und Luftfahrtexperte. Mit einem Blick in die Zukunft und unter Berücksichtigung des aktuellen Post-Pandemie-Szenarios wird „der Luftverkehr von weniger Unternehmen durchgeführt werden, die Aktivität wird sich auf die großen Märkte konzentrieren und es wird weniger Geschäftsreisende geben. Daher sollte der Schwerpunkt auf wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit liegen“.

Der Experte geht davon aus, dass in diesem Jahr etwa 3 Milliarden Menschen weniger weltweit mit dem Flugzeug unterwegs sein werden, dies entspricht einem Einbruch von 50 % zum Vorjahr. Der bezifferte Umsatzverlust liege demnach bei 400 Milliarden Dollar. Aber, obwohl diese verheerenden Daten den gesamten Sektor betreffen, haben „Billigairlines gezeigt, dass sie sich besser an dieses unsichere Szenario anpassen können“, erklärt Suau-Sánchez. Er begründet dies damit, dass diese Airlines „weniger dem interkontinentalen Flugverkehr ausgesetzt sind, der am stärksten betroffen ist“.

Die neuen Passagiere

Obwohl die Aufhebung der Reisebeschränkungen im Sommer bei beiden Segmenten der Airlines dazu geführt hat, dass beide Segmente ähnliche Kapazitäten zurückgewonnen haben, verlieren die traditionellen Fluggesellschaften weiter an Boden. So kamen Billigairlines 2001 auf nur 5,3 % Marktanteil bei den angebotenen Sitzen. Im Jahr 2019 waren es schon 37 % Marktanteil der angebotenen Sitze weltweit.

Aus diesem Grund glaubt Alberto Peris, Geschäftsführer und Gründer der CESAE Business und Tourismus Schule, dass sich die „Fluggesellschaften neu erfinden müssen“. Er wies darauf hin, dass sich „die Digitalisierung beschleunigt hat und auch viel innovativer wurde, beispielsweise durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, um Hyper-Personalierte Lösungen anbieten zu können“. Er ergänzte, dass es eine „Tatsache ist, dass der Post-COVID-Tourist ein anderes Profil hat, er ist digitaler, sie suchen die Reisen über Onlineplattformen, sie bevorzugen Einzelbausteine und sie buchen weniger als einen Monat im Voraus. Zudem sind die gewählten Ziele näher und gerne auch im ländlichen Gebiet“.

Peris ist sich sicher, dass „der neue Tourist die Risiken eingehend bewertet, um die Reise mit größter Sicherheit und Zuversicht durchzuführen“. Hier greift dann „die Erfahrung, die viele während der Coronapandemie mit den klassischen Reisebüros und Pauschalanbietern gemacht haben“, denn diese waren überwiegend „negativ“, so Peris. Aus diesem Grund sind die Kunden nun „vorsichtiger und teil gar misstrauischer“, man fordert mehr „Aufmerksamkeit und Hilfe“, etwas das bei Einzelbausteinen besser funktionierte.

Daher werden die Schüler an der Schule von Peris ab sofort auch anders unterrichtet. Damit die Menschen wieder „vertrauen und Garantien“ in den Agenturen sehen, werden die Fachleute mehr „spezialisiert, um in diesem Bereich weiterzukommen“. Er rechnet auch damit, dass dadurch ein Personalabbau stattfinden wird. Obwohl in Spanien die meisten der Menschen, die sich derzeit im ERTE befinden wohl weiter arbeiten können, sobald der Markt wieder offen ist. – TF

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