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„Neue Normalität“: Es wird weiterhin Infektionen & strenge Regeln geben

Lesedauer 3 Minuten

SpanienWie könnte die „neue Normalität“ aussehen, also was erwartet uns nach Phase 3 des Lockerungsplanes von Spanien? Das Gesundheitswesen arbeitet bereits an dieser „neuen Normalität“. Denn die ersten Daten der serologischen Studie lassen darauf schließen, dass eine Herdenimmunität, wie viele diese am liebsten sehen würden, wohl nicht existieren wird. Sollte alles halbwegs rund laufen, werden wir auf den Kanarischen Inseln ab dem 24. Juni in Phase 4, also der „neuen Normalität“ landen. Die Regierung nutzt diesen Begriff lieber, als es einfach Phase 4 zu nennen.

Eines wird wohl klar sein, in dieser „neuen Normalität“ wird das Virus noch immer präsent sein. Es wird wohl keinen Impfstoff und kein Medikament für Behandlungszwecke bis zum 24. Juni 2020 geben. Daher werden Parameter ausgearbeitet, die ab dann gültig sein sollen, ein Leben mit Maske, sozialer Distanz und massivem Händewaschen.

Studie zur Herdenimmunität

Die ersten Daten der in Spanien laufenden Seroprävalenzstudie, die vom ISCII (Gesundheitsinstitut Carlos III) derzeit durchgeführt wird, sehen nicht so rosig aus. Diese weisen darauf hin, dass die „Bevölkerung in Spanien sehr weit davon entfernt ist, einen Wert von 60 % bei der Immunität gegen SARSCoV-2, zu erreichen“. Erst ab diesem Wert wird geschätzt, dass eine allgemeine „Herdenimmunität“ gegen das COVID-19 auslösende Virus vorliegt. Dr. Simón wird dazu noch in dieser Woche Details bekannt geben. Aber die ersten Daten deuten an, dass diese Immunität bei unter 10 % liegen wird. Dies würde mit anderen Studien dieser Art übereinstimmen. Bisher hat kein Land der Erde einen Wert von 5 % überschritten. Das ist deutlich zu wenig, um Sicherheit zu haben.

Es könnte wohl größere Unterschiede in den Regionen von Spanien geben. Allerdings wird es trotzdem keine Region geben, die diesen Wert von 60 % erreichen kann.

Die Gesundheitsexperten rund um Dr. Simón geben bereits jetzt zu, dass auch in der „neuen Normalität“ neue Infektionen zum täglichen Leben dazugehören werden. Daher soll eine „Toleranzschwelle“ für dieses neue Leben festgelegt werden, die Spanien verkraften kann. Ohne wieder in einen „Lockdown“ zu müssen. Dr. Simón hat etwas durchklingen lassen, ohne eine feste Zahl zu nennen, es könnten Dutzende sein oder mindestens Hundert pro Tag.

Experten glauben aber, dass dieser Wert auch davon abhängen muss, ob diese Neuinfektionen alle im ganzen Land auftreten oder eben nur in einer Region.

Neue Verordnung soll einiges regeln

Um diese „neue Normalität“ besser vorbeireiten zu können wurde eine neue Verordnung im BOE veröffentlicht. Darin werden den autonomen Gemeinschaften vorgaben gemacht über die Daten zu COVID-19, die gemeldet werden müssen. Bisher ging es nur um bereits diagnostizierte Fälle. Neu wird sein, dass auch Verdachtsfälle in die Statistik mit einfließen sollen. Zudem müssen Angestellte des Gesundheitswesens separat erfasst werden.

Mit diesen Daten will man eine Art Frühwarnsystem etablieren, welches ab der „neuen Normalität“, dann vor möglichen Neuausbrüchen warnen soll. Diese Arbeit muss dann bis zum Erlangen eines Impfstoffes beibehalten werden.

Also werden wir wohl weiterhin ein recht „eingeschränktes“ Leben führen müssen, solange es keinen Impfstoff gibt. Es wird wohl viele der jetzt gültigen Regeln dann weiterhin geben. Ob so etwas wie die Desinfektion mehrfach am Tag, sei es in Geschäften Gastronomiebetrieben, Hotels etc., auch dazu gehören wird müssen wir abwarten. Aber es wird sicherlich eines nicht sein, unser normales Leben wie vor COVID-19. – TF

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