Gran Canaria – Die bereits lange anhaltende Dürre auf Gran Canaria hat dazu geführt, dass die Stauseen auf der Insel einen Großteil des Wassers verloren haben. Die sieben größten von Cabildo de Gran Canaria betriebenen Staumauern sind schon wieder an den Minimalgrenzen, sodass davon ausgegangen wird, sollte es nicht bald eine Regenphase geben, das die Seen in diesem Jahr vertrocknen könnten. Der Stausee La Sorrueda in Santa Lucia de Tirajana hat für maximal 1,5 Monate noch Wasser, der Ayagaures (San Bartolomé de Tirajana) liegt bei 1 % seiner Kapazität und führt damit etwa 14.177 Kubikmeter Wasser. Vor einem Jahr führte der Ayagaures noch 19 % seiner Kapazität (347.469 Kubikmeter).
Der noch vollste Stausee ist der Gambuesca, die Fataga-Sperre gilt bereits als leer, denn darin befinden sich nur noch 4.410 Kubikmeter Wasser (1 % der Kapazität). Wenn der Sorrueda ende März oder Anfang April kein Wasser mehr abgeben wird, dann ist die Landwirtschaft in Aldea Blanca und Sardina del Sur gefährdet. Ein Mahnmal, welches man normalerweise dort nicht so zu sehen bekommt, ist der „Roque“ ein Felsen in der Mitte des Sees der nun als Halbinsel auch zu Fuß erreichbar ist, weil der See so leer ist.
Laut Angaben der Inselregierung hat sich das Volumen alles von Cabildo de Gran Canaria verwalteten Talsperren innerhalb eines Jahres um 50 % verringert. Die letzte Gesamtmessung stammt vom 3. Februar 2020. Demnach lag das Volumen Ende Januar 2019 in den Seen bei 5.066.459 Kubikmeter Wasser, bei der letzten Messung waren es 2.819.989 Kubikmeter Wasser. Allein der Soria-Damm hat sein Volumen um fast 60 % eingebüßt, er lag im Januar 2019 bei 998.038 Kubikmeter und aktuell bei nur noch 353.960 Kubikmetern.
Der Damm-Verwalter des La Sorrueda (in den offiziellen Dokumenten heißt der See übrigens Tirajana 1), Juan Morales, sagte, dass „die Menge so lächerlich ist, dass wir nicht mehr über Hektometer sprechen, sondern nur noch in Kubikmeter angeben“. Er erinnerte sich auch ganz genau, wann es das letzte Mal war, wann Wasser in den See lief, das war am 5. März 2018, das sind nun bald 2 Jahre her. Er sagte auch, dass die Wasserabgabe des Sees bei einem Wasserstand von nur noch 60.000 Kubikmetern stoppen würde, denn der See gilt für die dort und darin lebenden Tiere auch als Naturreservat und die Staumauer muss eine gewisse Grundfeuchtigkeit beibehalten, denn sonst würden sich Risse bilden. Letztendlich bedeutet dies, das der See lediglich 180.000 Kubikmeter übrig hat bis die Schleusen für die Umgebung geschlossen werden müssen.
Auch wenn der permanente Sonnenschein und der Sommer im Winter in den letzten Wochen für die Touristen eine Wohltat sind, für die Insel ist die bedrohlich. Es muss regnen, denn ohne Regen stirbt die Insel ab, etwas das niemand möchte. Weder die Insulaner noch die Touristen. – TF