Kanarische Inseln – In dem Haushaltsplan für 2025 ist auch eine neue Steuer enthalten, die gemeinhin als „Waldcent“ betitelt wird. Dieser Waldcent ist eine Sonderabgabe von bis zu 2 Cent pro Liter Verbrennungskraftstoff, der auf den Kanarischen Inseln eingeführt wird, um Naturräume zu schützen und „die Wüstenbildung auf den Inseln zu verhindern“, wie Inselpräsident Fernando Clavijo erklärte.
Dabei gibt es schon eine Sondersteuer von 2 Cent pro Liter Kraftstoff auf den Kanarischen Inseln, die ebenfalls zu diesem Zweck eingeführt wurde, die aber bisher nur für die Instandhaltung des Straßennetzes verwendet wurde.
Clavijo, der dies bereits am 22. Oktober verlauten ließ, gab an, dass man dies mit den Cabildos der einzelnen Inseln schon besprochen hat, denn diese werden die finale Entscheidung treffen, ob man diesen Zusatzbetrag auf der eigenen Insel erheben wird oder nicht.
Die aktuellsten Berechnungen gehen davon aus, dass durch diesen „Waldcent“ weitere 40 Millionen Euro pro Jahr in die Kassen der Finanzämter fließen werden. Dabei soll das Geld aber zu 100 % zur Bekämpfung des Klimawandels aufgewendet werden. Die Berechnungen basieren natürlich darauf, wenn sich alle Cabildos dafür entscheiden werden, diese Steuer zu verlangen.
In einer Fragerunde im kanarischen Parlament bekräftigte der Inselpräsident, dass der Transportsektor von dieser Steuer befreit sein wird. Also, Busse und Taxen werden diese Abgabe nicht zahlen müssen.
Diese Sonderabgabe wird eingeführt, weil diverse Experten und auch der Wirtschafts- und Sozialrat (CES) davor gewarnt haben, dass auf den Kanaren pro Jahr derzeit weniger als ein Cent pro Quadratmeter geschützter Waldfläche für den Klimaschutz ausgegeben werden. Clavijo rechtfertigte damit die Einführung dieser Sonderabgabe. Für ihn sei dies „lebenswichtig und dringend“.
Kritik der Opposition am Waldcent
Sowohl die PSOE als auch die NC kritisieren die Regierung stark, denn man verwies darauf, dass Fernando Clavijo vor seiner Wahl mit dem Thema Steuersenkungen hausieren gegangen ist, doch „jetzt passiert permanent das Gegenteil“.
Gleichzeitig sei man „verwundert“, dass es nun doch „Steuern finaler Natur geben kann“, hatte die Regierung doch genau aus diesen Gründen immer wieder die Steuerabgaben für Touristen (Kurtaxe) genau damit abgelehnt.
Grundlegend sind beide Parteien jedoch für die Erhebung einer solchen Abgabe, auch wenn man diese nicht in den Händen der einzelnen Inselräte belassen sollte. – TF
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