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Rentensystem von Spanien gefährdet? Selbst 10 MIO Zuwanderer reichen nicht aus…

Mindestens 25 MIO Zuwanderer müssten es sein, kaum vorstellbar!

Lesedauer 3 Minuten

Spanien – Nicht nur in Deutschland gibt es das Problem der „Überalterung“ der Gesellschaft, auch in Spanien ist dies in der mittelfristigen Sicht ein Problem, welches das Land vor enorme Herausforderungen beim Rentensystem stellen wird. Die spanische Zentralbank hat nun einen Bericht zu der Problematik herausgegeben, darin wird insbesondere auf die schwache Geburtenrate in Kombination mit einem immer höher werdenden Alter der Menschen als Problem ausgemacht. Die Zentralbank geht davon aus, dass diese beiden Zahlen sich in den kommenden Jahrzehnten noch weiter auseinander entfernen werden.

Laut der Studie wird die Abhängigkeitsquote, also das Verhältnis zwischen den über 66-Jährigen und der Gruppe der 16 bis 66 Jahre alten Personen, in den kommenden 30 Jahren um 27 % Punkte auf 54 % ansteigen. In der EU wird diese Quote um „nur“ 46 % Punkte auf durchschnittliche 46 % ansteigen.

Die Bank empfiehlt daher diverse Maßnahmen, die „unverzüglich“ eingeleitet werden müssten. Eine Maßnahme ist die Verlängerung der Regelarbeitszeit, sprich eine noch höhere Altersgrenze für das Renteneintrittsalter. Zudem sei ein „ehrgeiziger“ Haushaltskonsolidierungsprozess mit mittelfristiger Planung notwendig, nur so könne das öffentliche Rentensystem nachhaltig gemacht werden. Zudem sollten Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenraten eingeführt werden. Alle Maßnahmen seien aber „kein Garant für den Erfolg“.

Zuwanderung durch Migranten ist nicht ausreichend

Die starke Zuwanderung der letzten Jahre sei jedenfalls kaum von Gewicht, so die Zentralbank. Zumindest „scheint es nicht wahrscheinlich, dass dies den Alterungsprozess der Bevölkerung, in dem sich unser Land befindet, verhindern und die Ungleichgewichte, die entstehen könnten, beseitigen kann“. Man rechnet damit, dass in den kommenden 30 Jahren rund 10 Millionen Zuwanderer im erwerbsfähigen Alter nach Spanien kommen werden, aber das „reicht nicht aus“. Laut Berechnungen der Bank müsste der Zustrom um „das Dreifache höher“ sein, nur damit die Abhängigkeitsquote stabil bleibt. Theoretisch müssten in Spanien rund 56 Millionen erwerbstätige Menschen vorhanden sein, damit ab dem Jahr 2053 das Rentensystem noch so funktionieren kann wie heute. Laut der Bank müssten bis zu dem Jahr also mindestens 24,7 Millionen Zuwanderer nach Spanien kommen.

Die stetig steigenden Rentenauszahlungen, die nun an die Inflation angepasst sind, sind kaum zu berücksichtigen, dies führt in jedem Fall dazu, dass man von deutlich mehr Erwerbstätigen ausgehen muss. Einen Hebel, den die Bank noch sieht, ist ein zusätzlicher Anreiz für den freiwilligen verspäteten Renteneintritt. Die Zahl der verspäteten Rentner hat im Jahr 2022 um 50 % zugenommen, diese sind aber immer noch zu wenig, so die Zentralbank in ihrem Bericht.

Die Bank hat errechnet, dass, selbst wenn 100 % der Rentner mit 3 Jahren Verspätung, also mit erst 70 Jahren in Rente gehen würden, die Ersparnis für die Rentenkasse lediglich bei 1 % liegen würde. Das wäre ein Szenario „im besten Fall“. Ein völlig „unzureichender Sparbetrag“.

Höhere Beiträge ab 2026 sind problematisch

Die Bank hat auch ermittelt, dass Anpassungen an den Rentenkassenbeiträgen, die ab dem Jahr 2026 automatisiert vorgesehen sind, auch zu einem Problem führen könnten. Man rechnet mit negativen Auswirkungen auf die Gesamtzahl der Beschäftigten. Die Bank rechnet damit, dass die Anhebung der Rentenbeiträge um lediglich einen Prozentpunkt innerhalb von vier Jahren nach Inkrafttreten dieser Anhebung bis zu 50.000 Arbeitsplätze kosten wird.

Wie diese komplexe Problematik gelöst werden kann, ist nahezu aussichtslos. Es gibt viele Stellschrauben im Rentensystem, aber letztendlich bietet keine dieser Stellschrauben die passende Lösung. – TF

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