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Anti-Raucher-Gesetz von Spanien – Fast überall wird die „Kippe“ verboten

Sehr viele Raucherfreie Zonen um „die Bevölkerung zu schützen..."

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Spanien – Wie so oft ist Spanien Vorreiter bei massenhaften Verboten, so wird es auch beim neuen Anti-Raucher-Gesetz sein, was schon zeigt, dass es nicht mehr nur noch um den Nichtraucherschutz geht, da es den Begriff „Anti“ enthält.

So ist geplant, dass das Rauchen und auch das Dampfen auf Universitätsgeländen, in Bildungszentren, Sportanlagen, Arbeitsfahrzeugen, Freizeitbereichen im Freien, Restaurantterrassen und Wartehallen öffentlicher Verkehrsmittel verboten wird. Diese Bereiche sollen laut Anti-Raucher-Gesetz zu rauchfreien Zonen erklärt werden, um „die Bevölkerung zu schützen und den Tabakkonsum in gemeinsam genutzten Räumen zu unterbinden“.

Das Gesetz wird auch die Dampfer und Erhitzer (beide weithin unter dem Begriff E-Zigarette bekannt) der normalen Zigarette gleichstellen.

Das Gesetz wurde, welches eher einer Verordnung entspricht, wurde der EU zur Bewertung vorgelegt, auf diese Bewertung wird noch gewartet.

Dazu sagte Gesundheitsministerin Mónica García: „Es ist an der Zeit, im Kampf gegen das Rauchen ehrgeizig vorzugehen, da es eine der größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit und die Ursache für 30 % aller Krebserkrankungen ist“.

Die zu rauchfreien Räumen erklärten „Räume sind durch wissenschaftliche Erkenntnisse , internationale Erfahrungen“ und die Empfehlungen der Europäischen Union gestützt und „werden von einer Mehrheit der Bürger, einschließlich der Raucher, unterstützt, die uns auffordern, der Geißel des Tabaks standhaft entgegenzutreten.“

Es sei daher an der Zeit „sichere und gesunde Umgebungen für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten, insbesondere für gefährdete Gruppen wie Minderjährige und schwangere Frauen“, so die Ministerin weiter.

Unterschlagen wir bei der Argumentation, dass beispielsweise Alkohol ebenfalls ein Hauptgrund (5 bis 10 % aller Neuerkrankungen) für Krebserkrankungen darstellt. Hier sollte man genausten überlegen, ob man nicht gleich an beide „Killer“ herangehen sollte.

Das Ministerium will den Prozess zur Etablierung des neuen Gesetzes „zügig vorantreiben“. Neben den Verboten soll das Gesetz aber auch die Bekämpfung des Rauchens im Allgemeinen inkludieren, finanzielle Unterstützung bei Behandlungen und der Rauchentwöhnung sollen ebenfalls Bestandteil des Gesetzes werden. Zudem sollen alle Verpackungen neutral gestaltet werden, sodass kein Anreiz durch Design mehr entsteht.

Finanziert werden diese Maßnahmen natürlich über erhöhte Tabaksteuern. Die auf alle Produkte, die Nikotin enthalten, entfallen werden.

Strände im Anti-Raucher-Gesetz nicht inkludiert?

Epidemiologen fordern nun aber auch, dass alle Strände in Spanien zu Anti-Raucher-Zonen erklärt werden, immerhin verunreinigt eine Zigarettenkippe etwa 500 Liter Wasser und die Konzentration von Tabakrauch an Stränden kommt dem gleich, was in geschlossenen Räumen vorherrscht. So argumentiert zumindest die spanische Gesellschaft der Epidemiologen.

Zwar haben diverse Gemeinden und Regionen schon 790 Strände in Spanien zu Nichtraucherzonen erklärt, aber dies geht den Epidemiologen nicht weit genug. Daher müsste dies staatlich vorgeschrieben werden. Eine entsprechende Petition mit 380.000 Unterschriften wurde der Regierung vorgelegt.

In Europa zählen Strände zu den Außenbereichen mit hoher Raucherkonzentration. Je nach Windrichtung oder Anzahl der Raucher kann die Tabakrauchkonzentration in der Umgebungsluft (ETS) ähnlich hoch sein wie in Innenräumen, in denen Raucher anwesend sind.

Dies verletzt nicht nur das Recht der Bevölkerung auf saubere Luft, sondern trägt auch dazu bei, den Tabakkonsum zu normalisieren und jüngeren Menschen den Einstieg in den Tabakkonsum zu erleichtern. So die Argumente der Gesellschaft. Vergessen wird mal wieder, dass „das Recht auf saubere Luft“ schon durch Industrieanlagen und Autoabgasen sowie dessen Reifenabrieb nicht gewahrt werden kann.

Unstrittig ist sicherlich die Kontamination des Wassers durch Zigarettenstummel, hier kann man sich immer nur wieder fragen, wieso die Menschen so „dumm“ sind. Was aber leider auch auf Nichtraucher anzuwenden ist, die Müll und sonstigen Unrat an den Stränden zurücklassen. Hier braucht es grundlegende Regelungen, die aber dann auch klar umgesetzt und KONTROLLIERT werden müssen. Gleiches Recht eben für alle…

In der EU ist beispielsweise in Frankreich, Holland und Schweden das Rauchen an Stränden untersagt, Spanien wäre damit also nicht allein.

Warten wir ab, was die EU zu dem Gesetzesentwurf sagen wird und was uns in der Zukunft genau erwarten wird, eines ist klar, es wird sich einiges ändern. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
FEHT warnt vor negativen wirtschaftlichen Auswirkungen im Tourismus bei Rauchverbot auf Terrassen, vom 29.07.2024

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