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Armut in Spanien: 45% müssen mit weniger als 644 € monatlich auskommen

Kinderarmut ist hierzulande am schlimmsten, in der ganzen EU!

Lesedauer 3 Minuten

Spanien – Etwas, das man in den letzten Jahren immer häufiger liest, ist auch in Spanien an der Tagesordnung: Trotz extrem guter Wirtschaftsdaten ist das Armutsrisiko im Land weiter extrem hoch. Wie in vielen Ländern üblich, so ist auch in Spanien der Standort des Einwohners von Bedeutung. In Spanien gibt es ein klares Nord-Süd-Gefälle bei der Armut.

Mehr als 45 % der Spanier müssen mit einem Einkommen von weniger als 644 Euro im Monat zurechtkommen, etwas, das insbesondere bei den stetig steigenden Lebensunterhaltskosten nahezu unmöglich erscheint.

Die neueste Analyse dazu stammt vom Netzwerk zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung im spanischen Staat (EAPN-ES) und trägt den Arbeitstitel „Armut und Territorium. Autonome Gemeinschaften und die Europäische Union“.

Die Studie belegt, dass der Anstieg des BIP allein, die Armut im Land nicht reduzieren kann. Die allgemeine Armutsrate auf den Kanarischen Inseln liegt beispielsweise bei 24,6 %. Auf den Inseln ist besonders die Immobilienkrise mit dafür verantwortlich.

In ganz Spanien waren im Jahr 2024 25,8 % aller Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das bedeutet, dass 12,5 Millionen Menschen von dieser Situation betroffen waren, 200.000 weniger als im Vorjahr. Von schwerer Armut betroffen waren 4,1 Millionen Menschen, eine Zahl, die sich nicht verringert hat.

Für EAPN-ES spiegelt der „signifikante Rückgang“ – von 26,5 % auf 25,8 % – und damit der niedrigste Wert seit 2014 – das Engagement der letzten Jahre in der Sozialpolitik wider, auch wenn die Zahl noch nicht unter 25 % gefallen ist.

Andalusien, Kastilien-La Mancha, Extremadura und die Region Murcia weisen die höchsten Prozentsätze an Menschen auf, die von Armut und/oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Die Analyse warnt vor einer Verschlechterung der Zahlen in Navarra, der Autonomen Gemeinschaft Valencia und Kastilien-León seit mehreren Jahren in Folge und hebt das Ausmaß der extremen Armut in den Gemeinden mit den besten Daten hervor.

Die Region Madrid ist die Region, in der das Ungleichgewicht am höchsten ist. Laut der Studie verdienen die 20 % der reichsten Menschen in der Region 5,5-mal mehr als die ärmsten.

Sozialstaat ud Wirtschaftspolitik

Die Studie analysiert die Schutzfunktion des Staates und hebt hervor, dass im Jahr 2024 Sozialhilfe und Sozialleistungen, einschließlich Renten, 11,1 Millionen Menschen vor der Armut bewahrt haben. Dennoch deutet dies darauf hin, dass die Fähigkeit staatlicher Transferleistungen, die Ungleichheit zu verringern, von den sozialen Investitionen der einzelnen Regionen abhängt.

Hätte es solche staatlichen Zahlungen nicht gegeben, sähen die Armutsquoten noch ganz anders aus. Laut der Studie wären auf den Kanarischen Inseln dann zwischen 47 und 48 % der Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen.

Am schlimmsten sieht es in Spanien bei der Kinderarmut aus: 2,3 Millionen Kinder leben im Land in Armut, es ist die höchste Rate in der ganzen EU. Schaut man diese Statistik für die Gesamtbevölkerung an, so ist das für Spanien auch nicht viel besser, denn lediglich Bulgarien, Rumänien und Griechenland weisen eine höhere Armutsrate in der EU auf.

Dieser negative Entwicklungstrend bei Armut und sozialer Ausgrenzung kann irgendwann dazu beitragen, dass eine Gesellschaft „kippt“. Wenn die Daten noch schlimmer werden, und das wird passieren, wenn sich nichts an der Geldverteilung ändert, kann die Gesellschaft kollabieren.

Ein Kollaps der Gesellschaft könnte dann wiederum zum Kollaps der Wirtschaft führen. Sozialpolitik ist also unter dem Strich nichts anderes als vorbeugende Wirtschaftspolitik. – TF

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