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Las Palmas de Gran Canaria erfüllt die Kriterien für den Mietpreisdeckel NICHT

So hat es das College of Economists ermittelt.

Lesedauer 3 Minuten

Las Palmas – Trotzt der Anspannung im Mietmarkt der Hauptstadt von Gran Canaria, kann die Stadtverwaltung wohl nicht das Gesetz zum Mietpreisdeckel verwenden. Laut einem Bericht des „College of Economists“, der aufgrund einer Vereinbarung mit der kanarischen Regierung, erstellt wurde, erfüllt die Stadt oder einer der Bezirke nicht die gesetzlichen Vorgaben, um die Stadt oder einen der Stadtteile als „belastetes Wohngebiet“ einzustufen.

Die Vereinbarung beinhaltet die genaue Analyse aller vorliegenden Daten zum Immobilienmarkt, damit exakt festgestellt werden kann, ob die Kriterien erfüllt werden. Bei Las Palmas de Gran Canaria ist dies wohl nicht der Fall.

In einer PK zu der Studie gab der Dekan der Wirtschaftsschule, Alcibíades Trancho Lemes, die Gründe dafür genauer an. „Weder der Druck auf das Familieneinkommen noch der Preisanstieg überschreiten die gesetzlich festgelegten Schwellenwerte. Daher ist es nicht angebracht, Las Palmas de Gran Canaria als Ganzes oder einzelne Bezirke zu Gebieten mit hohem Druck zu erklären“.

Alle ausgewerteten Daten stammen aus den offiziellen Büchern des Generalrates der Notare. Ein wichtiger Faktor für das Ergebnis der Studie war auch, dass die Zahl der Wohnimmobilien in der Hauptstadt schneller wächst als die Zahl der Einwohner.

Die Bevölkerung von Las Palmas de Gran Canaria ist zwischen 2011 und 2023 sogar um 5.316 Personen zurückgegangen, was einem Rückgang von 1,39 % entspricht. Nur wenn man auf eine längere Periode, zwischen 1991 und 2024 schaut, stieg die Zahl der Einwohner um 7,2 %. Was verglichen mit der Provinz Las Palmas verschwindend gering ist, denn in den 33 Jahren stieg die Zahl der Einwohner in der Provinz um 50 %.

Im Gegenteil dazu stieg der Wohnungsbestand zwischen 2001 und 2021 um 23.515 Einheiten, benötigt wurden jedoch nur 10.750 Wohnimmobilien, was einen Überschuss von 12.765 Immobilien bedeutet. Zudem standen im Jahr 2021 24.822 Immobilien leer und weitere 7.184 gelten als „ungenutzte Immobilien“.

Aus diesen Gründen sei die „strukturelle Spannungen aufgrund von Wohnungsmangel nicht erkennbar. Die Entwicklung des Wohnungsmarktes ist nicht auf Wohnraummangel zurückzuführen, sondern auf eine Dynamik der Überdimensionierung“, so das Fazit von Lemes. Die Dynamik der Überdimensionierung wird jedoch von den Eigentümern ausgelöst, die die Immobilien gar nicht erst auf den Mietmarkt bringen.

Bedingungen für belastete Wohngebiete

Die Bedingungen des Gesetzes 12/2023 sind klar formuliert. Zum einen dar die monatliche Belastung der Mieter 30 % des durchschnittlichen Haushaltseinkommens nicht überschreiten und zum anderen müssen die Mietpreise in den letzten fünf Jahren um mehr als 3 % über dem kumulierten Verbraucherpreisindex gestiegen sein.

Daher kommen die Studienersteller u dem Schluss: „Keines dieser Kriterien wird auf kommunaler Ebene und in den fünf Bezirken nach offiziellen Angaben erfüllt. Die wirtschaftliche Belastung der Familien liegt unter der gesetzlichen Grenze, und die Preisentwicklung ist zwar steigend, erreicht aber nicht die festgelegten Schwellenwerte“.

Zudem seien die Bezirke Centro, Ciudad Alta und Isleta-Puerto-Guanarteme mit einem deutlich höheren Einkommen pro Haushalt gesegnet, was bedeutet, dass die Menschen dort durchaus in der Lage sind höhere Mieten zu zahlen.

Vorschläge zur Lösung des Wohnraummangels

Aus diesen Gründen liefert die Wirtschaftsschule auch gleich ein paar Vorschläge mit, den Wohnraummangel in der Stadt zu reduzieren. Man müsste den tatsächlichen Leerstand einmal genauer ermitteln und diese Wohnungen in den Mietmarkt bringen.

Der Leerstand hat diverse Gründe, darunter städtisches Eigentum, geerbte, aber nicht genutzte Immobilen und Co.

Zudem sollte man die Rechtsunsicherheiten beseitigen, damit Eigentümer eher bereit sind, Wohnungen zu vermieten.

Da es insbesondere an kleineren Wohneinheiten mangelt, da immer mehr Single und Paare auf der Wohnungssuche sind, wird vorgeschlagen, die Teilung von größeren Wohneinheiten in kleinere zu fördern.

Das Gesetz 12/2023 müsste zudem überarbeitet werden, damit es an die Realität angepasst wird. Die Studie warnt auch davor, dass Immobilienportale keine verlässliche Quelle für realistische Immobilienpreise darstellt, da weder die Endpreise dort erfasst werden noch alle Immobilientransaktionen dort realisiert werden. Bedeutet also, dass Auswertungen von Idealista und Co. kaum aussagekräftig sind. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
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