Spanien – Um den Kampf gegen Telefonbetrug und illegale Werbeanrufe durch Callcenter weiter zu verstärken, ist es in Spanien ab dem heutigen Samstag verboten, Werbeanrufe oder SMS über Mobilfunknummern durchzuführen. So sieht der Plan des Ministeriums für digitale Transformation und öffentlichen Dienst vor.
Werbeanrufe von Callcentern dürfen künftig nur noch über speziell für Unternehmen vorgesehene Nummern, wie beispielsweise die 1004 von Telefonica, oder über einen Standardfestnetzanschluss erfolgen. Dies ermöglicht jedem Bürger die sofortige Ermittlung des Standortes des Anrufers.
Kommerzielle Anrufe ohne vorherige Zustimmung waren bereits seit Juni 2023 mit der Novelle des Allgemeinen Telekommunikationsgesetzes (LGT) verboten. Nun wurde ein weiterer Schritt unternommen, um potenziellen Betrug zu verhindern.
Eine neue Möglichkeit für Callcenter, jedoch Werbeanrufe zu praktizieren, bieten allerdings jetzt auch die Servicenummern mit 900er oder 800er-Vorwahl. Bisher konnten diese Nummern nur für eingehende Anrufe verwendet werden.
Spanische Telefonanbieter sind dazu verpflichtet, Anrufe und SMS zu blockieren, die nicht offiziell einem Anbieter oder Dienst zugewiesen sind. Diese Regelung gibt es schon seit dem 7. März 2025. Seither wurden täglich im Schnitt 235.600 Anrufe und 10.000 SMS durch die Telefonanbieter blockiert.
Ein Grund für diese Maßnahme ist, dass die Häufigkeit von Werbeanrufen aus dem Ausland, insbesondere Holland und Großbritannien, zugenommen hatte. Die dort ansässigen Callcenter simulierten spanische Mobilfunknummern bei der Übermittlung der Rufnummer. Bei dieser Art von Werbeanrufen ist die Wahrscheinlichkeit eines Telefonbetruges am höchsten.
Neue Datenbank gegen Werbeanrufe und SMS
Neu ist auch eine Datenbank, die alphanumerische Codes enthält, welche von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen als Absendererkennung für SMS verwendet werden. Damit sollen Nachrichten verhindert und blockiert werden, bei denen die Identität des Absenders manipuliert wird.
Verwaltet wird diese Datenbank durch die Wettbewerbsaufsicht von Spanien (CNMC). Diese Datenbank muss von allen Telefonanbietern implementiert werden, um unerwünschte und falsche SMS-Nachrichten zu blockieren. Bei den falschen SMS-Nachrichten werden die Empfänger typischerweise aufgefordert, ihr Passwort einzugeben, auf eine Website zuzugreifen oder eine Telefonnummer anzurufen, eine Überweisung zu tätigen oder sich für einen Dienst anzumelden.
Die Nichtbeachtung dieser Maßnahmen wird als schwerwiegender Verstoß gegen das Allgemeine Telekommunikationsgesetz eingestuft und kann mit einer Geldbuße von bis zu zwei Millionen Euro geahndet werden, heißt es aus Ministeriumskreisen.
Ähnliche Maßnahmen wurden bereits in Finnland, Frankreich, Deutschland und Belgien erfolgreich umgesetzt und implementiert. – TF
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