Maspalomas – Nachdem das Gabildo de Gran Canaria den Palmenwald der an den Dünen angrenzt, zum kulturellen Gut erklärt hat und damit den Abriss und Neubau des RIU Oasis verhindert hat, kommen nun Umweltschützer auf den Plan und tragen eine interessante Forderung vor. Sie wollen die Ausweitung des Naturschutzgebietes, der Dünen von Maspalomas, erreichen und den Palmenwald mit einschließen. Dazu sei es erforderlich alle Gebäude die sich in dieser Zone befinden abzureißen.
Initiatoren dieser Forderungen sind die Naturschutzorganisationen Turcón Ben Magec und La Vinca. Um den Forderungen noch einen gewissen Druck zu verleihen, wurde ein recht altes Gerichtsurteil aus dem Jahr 1978 rausgeholt. In dem Urteil des Obersten Gerichtshofes wurde der Bau des RIU Oasis seinerzeit verboten, was dann 1983 jedoch von der Planungskommission von Las Palmas aufgehoben wurde, indem man das Urteil aussetzte.
Besonders auf die RIU-Kette haben es die Umweltschützer abgesehen, denn RIU habe keinerlei Interesse an der Umwelt, es sei denn, man kann diese in Geld wandeln. Damit ist gemeint, dass RIU sich überall mit Hotels platziert, wo es eine exklusive Lage gibt, die besonders auch Naturfreunde anlockt.
Es gäbe für die Behörden auch schon erste Möglichkeiten „umgehend“ mit den Maßnahmen zu beginnen, denn die Straßen, die direkt am bisherigen Naturschutzgebiet anliegen, gehören der öffentlichen Hand. Diese kann man entfernen und damit den ersten Schritt einleiten.
Als gutes Beispiel nennen die Umweltschützer die Gruppe Lopesan. Denn hier liegt angeblich ein Angebot vor, alle Gebäude, die zwischen dem Leuchtturm und den Dünen liegen und Lopesan gehören abzureißen.
Abschließend appellierten die Aktivisten an die Bürger der öffentlichen Verwaltung und Wirtschaft, man solle „nach dem eigenen Interesse handeln und weitsichtig schauen, gemeinsam Maßnahmen fördern um bald wieder diese natürliche Umgebung, das Hauptbild und die Sehenswürdigkeit von Gran Canaria, weltweit zurückzugewinnen“.
Nun, wenn man den Menschen sagt, sie sollen in eigenem Interesse handeln, geht es in der ersten Linie immer zuerst ums Geld. Bedeutet also, solange ein schönes Dünenbild keine Euros in den Geldbeutel wirft, wird sich kaum jemand nach dem Appell richten.
Die Idee ist löblich, aber man kann auch nicht mit der Abrissbirne durch das Naturschutzgebiet fahren, um alles dem Erdboden gleichzumachen. Eine schrittweise Lösung könnte jedoch realistisch sein, sofern sich die Wirtschaft darauf einlässt, den die Dünen sind in der Tat ein Besuchermagnet. – TF
Weitere Links zum Thema:
RIU Oasis wird kein Kulturgut – Neubau jedoch vorerst verboten, vom 01.05.2013