Gran Canaria – Bei einer Pressekonferenz des Koordinators für Kultur, Larry Alvarez, zusammen mit dem Archäologen Xavier Velasco gab es eine Überraschung. Die auf Gran Canaria gefundenen Überreste der frühen Siedlungszeit wurden alle nochmals mit einer neuen Kohlenstoff-14-Datierung überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass die Insel wohl erst ab dem dritten Jahrhundert nach Christus besiedelt war, bisher ging man davon aus, dass die ersten Siedlungen rund 500 Jahre vor Christus entstanden sind.
Bei der Pressekonferenz wurden Ergebnisse der letzten drei Jahre vorgestellt, die das Cabildo von Gran Canaria in Auftrag gegeben hatte. Insgesamt wurden 40 neuen Datierungstests durchgeführt, um ein einheitliches Bild zu gewährleisten. Die neuen Ergebnisse werfen dabei nun fast genau so viele Fragen auf, wie sie Antworten liefern.
Ein Beispiel, die Nekropole von Arteara in San Bartolomé de Tirajana wurde bisher in das erste Jahrtausend vor Christus datiert, mit den neuen Tests ist man sich nun jedoch sicher, dass die Nekropole in das XI-XII Jahrhundert nach Christus datiert werden muss.
Die neusten Tests ergaben auch, dass die älteste Fundstätte auf Gran Canaria die Cuevas del Rey (Tejeda) sind. Die künstlichen Höhlen werden nun in das dritte und vierte Jahrhundert nach Christus datiert. Die Archäologen glauben jedoch auch, dass die Ankunft von Siedlern auf Gran Canaria „ein paar Jahrhunderte früher“ möglich gewesen sein kann, weil die Cuevas dek Rey sehr gut entwickelt sind und mitten in den Bergen liegen.
Der neue Blickwinkel auf die Daten ist sehr anders, als der den man zuvor hatte, „es gibt noch viele unbeantwortete Fragen, die bei weiteren Forschungen geklärt werden müssen“, so Velasco. – TF