Gran Canaria – Die Zahl der Arbeitslosen ist ja bekanntlich zurückgegangen. Von seinem Höchststand im September 2013 (34,8%) auf aktuell 30,3%, das ist schon ein gutes Zeichen. Aber der Business-Zirkel von Gran Canaria glaubt, dass man mit dem aktuellen System diese Zahl kaum noch weiter absenken kann und hat daher eine Liste veröffentlicht in der Empfehlungen ausgesprochen werden, wie man die Zahl der Arbeitslosen schnell und dauerhaft senken könnte. Diese Liste haben wir hier einmal grob übersetzt:
1) Mehr und bessere Bildung:
Dies ist der eigentliche Schlüssel zu allem. Ausbildungsorientierte Sprachen, die Förderung des Unternehmertums und herausragende Leistungen der Lehrer sollten ein Pfeiler der neuen Regierung sein. Empfohlen wird auch die Umstellung auf ein duales Ausbildungssystem (ähnlich wie es in Deutschland existiert).
2) Mehr Technologie:
Die Kanarischen Inseln bieten mittlerweile alles, was es benötigt um technologische Unternehmen anzusiedeln. Lediglich die Bildung in diesem Bereich fehlt fast völlig. Zudem sollten technologische Bildung und Unternehmensansiedlungen gefördert werden.
3) Weniger Gesetzte:
Je mehr Gesetze es gibt, desto öfters werden diese auch „umgangen“ oder verletzt. Zudem sorgen aktuelle Verwaltungsvorgaben eher für ein „Abschrecken“ der Unternehmen statt diese „anzulocken“.
4) Zerstörung der Schattenwirtschaft:
Die vorherige Regierung schätzte, das etwa 28% des BIP in der Schattenwirtschaft landen. Mehr Inspektionen und die Vereinfachung von Verfahren könne hier Abhilfe schaffen.
5) Liberalisierung der Wirtschaft:
Die aktuelle Planwirtschaft ist nicht erfolgreich. Daher sollte eine Liberalisierung der Wirtschaft angestrebt werden. Die Verwaltungsarbeiten müssen beschränkt werden und stattdessen Förderungen (nicht Subventionen) her, die unter Einhaltung der Grundregeln ausgezahlt werden. Auch die Geschwindigkeit der Antragsbearbeitung würde sich so wesentlich erhöhen, dies würde auch Investoren anlocken, die keine Lust haben Jahre oder gar Jahrzehnte zu warten. Auch die Regulierungen bei der Renovierung im Tourismus sollten abgebaut werden, dies würde mehrere Wirtschaftszweige stärken.
6) Steuersenkungen:
Sowohl Einkommenssteuer als auch Unternehmenssteuer sollten reduziert werden. Dies schafft Konsum und Investition, was wiederum zu Arbeitsplätzen führt.
7) Erleichterung von Einstellungen und Entlassungen:
Kling Hart, aber die extreme Steifheit des Arbeitsrechts sowohl beim Schutz vor Entlassungen als auch für Langzeitverträge verhindern einiges an Wachstum. Die beiden Länder in Europe mit der höchsten Arbeitslosigkeit sind Spanien und Griechenland, in beiden Ländern gibt es extreme Regulierungen am Arbeitsmarkt, die es sonst nirgends in Europa gibt.
8) Mehr Aufmerksamkeit für den Energiesektor:
Die Kanaren sind reich an natürlichen Energien, aber dies erfordert Agilität, Verwaltungsvereinfachungen und die Beseitigung von Rechtsunsicherheiten. Die könnte den Energiesektor mit erneuerbaren Energien massiv stärken und damit die Wirtschaft. Gran Canaria produziert derzeit rund 7% Strom aus erneuerbaren Energien, in Spanien sind es im Schnitt 22%!
9) Beschränkung der regionalen Parlaments:
Die regionale Parlament der Kanarischen Inseln sollte in seinen Befugnissen eingeschränkt werden. Die meisten Zuständigkeiten sollten von den einzelnen Inseln selbst übernommen werden, denn hier kennt man sich aus und weiß was benötigt wird. Zudem ist dies ein mit hohen Kosten verbundener Verwaltungsapparat der nicht sein muss. Das Geld kann anderweitig besser verbraucht werden. Auch könnte man die Anzahl der Gemeinden reduzieren um Geld einzusparen.
10) Gute Regierungsarbeit:
Wärter wie Schmiergeld gehören verbannt, Transparenz ist das einzige was zählt. Professionalität und Leistungsbereitschaft müssen auch von Seiten der Regierung kommen.
Viele interessante Punkte, wie gesagt grob übersetzt. Aber sicherlich einiges dran, was tatsächlich etwas bringen könnte. Ab die aktuelle Politikriege sich damit wirklich befassen wird ist allerdings fraglich. Solange die Zahlen für sie sprechen, werden Sie nichts weiter unternehmen als zu sagen „es dauert halt noch ein wenig, aber es wird stetig besser“. Auch am eigenen Stuhl wird nie ein Politiker sägen, auch wenn wir denken, dass die Aussage über die Reduzierung der Regierungsbezirke sicherlich sehr gut durchdacht ist. – TF
Weitere Links zum Thema:
Webseite des Business-Zirkel Gran Canaria