Ingenio – Die Franco-Diktatur ist in ganz Spanien noch immer präsent, Straßennamen, Plätze und Figuren stehen teilweise noch herum. Nun hat die Gemeinde Ingenio alle Straßennamen die noch an die Franco-Diktatur erinnern umbenannt. Alles im Zuge des Gesetzes der historischen Erinnerung welches seit fast einem Jahrzehnt in Spanien in Kraft ist. Der zuständige Stadtrat Cristopher Rodríguez sagte „ein Kapitel der schwarzen Geschichte des Landes schließt sich hier“.
Folgende Straßen sind betroffen:
Calle General Goded wurde zu Calle Louis Braille; Calle General Millán Astray wurde zu Calle de Los Agricultores; Calle General Moscardó wurde zu Calle de Los Ganaderos; Calle General Queipo de Llano wurde zu Calle de Los Poceros; Calle General Varela wurde zu Los Salineros; Calle General Yagüe wurde zu La Madre; Calle General Mola wurde zu Avenida de Valencia (dies ist die Verlängerung der bestehenden Av. De Valencia), Calle General Primo de Rivera wurde zu Calle de Los Palmeros und Calle José Antonio Primo de Rivera wurde zu Calle Alonso de Matos.
Auch auf der Liste der zu überprüfenden Namen stand die Calle General Bravo, allerdings haben Historiker ausgemacht, dass es sich bei General Bravo um einen Senator aus der Post-Franco-Zeit handelt, daher bleibt dieser Name bestehen.
Die neuen Namen der Straßen orientieren sich vor allem an den Gegebenheiten in Ingenio. Man versucht damit die Geschichte der Stadt besser darzustellen. Dazu muss nun auch ein gemeißeltes Steinbild weichen, welches an die Franco-Zeit erinnert und an einem Haus der Stadtverwaltung angebracht ist. Eine neue Platte, die auf die 200 Jährige Geschichte der Keramik der Gemeinde hinweist soll dort angebracht werden.
„Wenn auch das Letzte Symbol der Diktatur verschwunden ist, wird die Gemeinde mit einer anderen Perspektive in die Zukunft blicken“ sagte der Stadtrat abschließend.
Dabei ist Ingenio nicht die einzige Gemeinde auf Gran Canaria die mit diesem Erbe zu kämpfen hat. So hatte Telde den Ehrenbürgertitel für Franco, den er seit 1936 gehalten hatte aberkannt auch die goldene Stadtmedaille von 1975 wurde zurückgenommen. Auch Las Palmas de Gran Canaria ist mit dem Thema beschäftigt. – TF