Eine grüne Oase auf Gran Canaria ist nicht so leicht zu finden, aber man kann, wenn man sich umsieht doch den einen oder anderen Ort finden. Darunter das Barranco de Azuaje. Es ist einer der wenigen Orte auf Gran Canaria, an dem man auch fließende Gewässer vorfinden kann. Eine üppige Vegetation mit diversen Pflanzen und Bäumen sind ebenfalls hier beherbergt. Das Barranco wird heute gerne von Wanderern besucht, aber auch ein Tagesausflug für ein Picknick lohnt sich allemal, ein kleiner Picknickplatz in der Nähe der Hotelruine des Balneario de Azuaje ist dafür ideal geeignet. Wenn man dort hinfahren möchte, muss man sich an diese GPS Koordinaten halten: 28.108442, -15.570974.
Die Einfahrt in das Barranco kann man eigentlich nicht verfehlen, es gibt nur eine einzige Straße, die nicht besonders gut im Zustand ist, die in das Barranco führt. Je nachdem von welcher Seite man heranfährt befindet sich die Einfahrt links nach dem Viadukt oder rechts vor dem Viadukt, welches über dem Barranco errichtet wurde, auf der GC-350. An der Einfahrt steht eine große Mülltonne und eine Schranke, wenn diese offen ist, kann man auch hineinfahren. Der Naturpark befindet sich in den zwei Gemeinden Firgas und Moya und umfasst eine Fläche von 61,1 Hektar. Erst seit 1987 ist das Barranco ein Naturpark und seit 1995 zählt es zu den Naturreservaten in Spanien.
Neben der natürlichen Schönheit, die das Barranco bietet, findet man bei der Durchwanderung des Barranco einige alte Bauwerke, das Viadukt an der Einfahrt sowie das alte SPA-Hotel, welches mittlerweile als einsturzgefährdet gilt. Gebaut wurde das Hotel im Jahr 1868 und wurde von den Kanarios als Erholungsoase genutzt. Die Thermalbäder des Hotels hatten eine gesunde Wirkung, denn die Mineralien Eisen, Silikat, Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff waren darin in gesunden Mengen enthalten. Es wurde ein Bad von 15 Minuten empfohlen. Im späten 19. Jahrhundert zog der Kapitalismus ein und das Hotel war nur noch etwas für die obere Schicht der Bevölkerung.
Im Jahr 1938 musste das Hotel dann aus gesundheitlichen Gründen und aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen aufgegeben werden. Trotzdem wurde das Hotel noch bis in die frühen 1950er Jahre als Ballsaal von den Einheimischen verwendet. Allerdings war die im Oktober 1955 abrupt vorbei, als eine große Flut durch das Barranco zog und das Hotel so stark beschädigte, dass man es auch für diese Zwecke nicht mehr verwenden konnte.
Insgesamt besteht das Hotel aus drei Etagen und verfügte neben dem Ballsaal über ein angenehmes SPA und 12 Hotelzimmer sowie eine kleine Kapelle nebst üppigem Garten. Eine kleine Suite war in den Felsen gebaut, diese wurde gerne von Hochzeitspaaren gemietet, um die Flitterwochen hier zu verbringen. Heute ist von dem Gebäude nicht mehr sehr viel übrig, aber man kann die einzelnen Bereiche noch gut erkennen. Der Zahn der Zeit nagt jedoch extrem an der Struktur, ein betreten sollte gut überlegt sein.
Selbst die Preise von damals sind noch bekannt, Vollpension kostet maximal 12 Peseten (rund 7 Eurocent) und wenn man als externer Gast zum Frühstücken kam, zahlte man 2 Peseten (rund 1 Eurocent).
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