Las Palmas – Das Gericht in Las Palmas hat im Fall „Paradies“, einem der größten Korruptions-Verfahren der letzten Jahre, ein Urteil gefällt und sieben der acht Angeklagten wurden zu Haftstrafen verurteilt, inklusive dem ehemaligen Stadtrat für Bauangelegenheiten Francisco Guedes der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sowohl die Gemeindemitglieder als auch die Verantwortlichen der Bauunternehmen mit Korruption durch Schmiergelder bestimmte Projekte in den Jahren 2006 und 2007 durchgeführt haben.
Guedes, der als Hauptangeklagter im Gericht saß, bekam eine Haftstrafe von 5 Jahren und ein Bußgeld in Höhe von 304.000 Euro. Die zwei Unternehmer Antonio Hernández Rodríguez & Antonio Esteban Hernández Perera, der Firma Construcciones Hernández Perera SL bekamen jeweils eine Haftstrafe von einem Jahr und ein Bußgeld 13.800 Euro. Der Unternehmer Alejandro Navarro, von der Firma Mazotti bekam eine Haftstrafe von 1,5 Jahren und ein Bußgeld in Höhe von 150 Euro.
Die drei Mitarbeiter der Stadt bekamen ebenfalls Haftstrafen. José Juan Santana (1 Jahr Gefängnis und 2.100 Euro Geldstrafe) wurde für Untreue verurteilt. Der städtische Architekt Fernando Rivero wurde wegen Fälschung von öffentlichen Dokumenten zu drei Jahren Haft und 1.800 Euro Geldstrafe sowie zwei Jahren Berufsverbot verurteilt. Der kommunale Techniker für Stadtentwicklung Antonio Muñiz empfing Bestechungsgelder und gab diese weiter, dafür gab es zwei Jahre Haft und 24.000 Geldstrafe sowie sieben Jahre Berufsverbot. Der mitangeklagte Sohn von Francisco Gaudes, Jonás wurde hingegen nicht verurteilt, da man der Ansicht ist, dass der Sohn nur auf dem Papier stand um das Geflecht undurchsichtiger zu machen und er selbst wohl keinerlei Informationen über diese Vorgänge hatte. – TF
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