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Gaypride Maspalomas: Mehr nationale Gäste, weniger Umsatz und weniger Auslastung, ist der Pride im Abstieg?

Maspalomas – Derzeit läuft in Maspalomas der Gaypride 2018 und die Verantwortlichen rechnen vor, dass es aktuell mehr als 200.000 Menschen gäbe, die zu Besuch sind, eine Auslastung von aktuell 90% bei den Unterkünften besteht und es einen Anstieg von 5% bei der Gastanzahl, verglichen mit dem Vorjahr, gibt. Besonders der nationale Markt habe stark hinzugewonnen. Allerdings beruht diese Information auf die Selbstbeweihräucherung der Veranstalter, des Vereins Freedom. Man rechnet derzeit mit einem Umsatz in der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana in Höhe von 100 Millionen Euro.

Damit liegt der Umsatz auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr, da gab es auch rund 100 Millionen Euro. Schlussfolgerung, der Pride ist nur noch an wenigen Tagen attraktiv genug um die Menschen anzulocken. In den Jahren vor der Übernahme durch Freedom gab es 100% Auslastung während des ganzen Prides. Dass es überwiegend nationale Gäste sind, ist zwar nicht schlimm, aber auch daran merkt man, dass das internationale Flair verloren geht. Hier sollte sich die Gemeinde einmal überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre die alten Veranstalter wieder mit ins Boot zu holen.

Die erste Hälfte des Pride besteht aus kulturellen Veranstaltungen mit abrundenden Partys am Abend im CC Yumbo. Danach geht es dann mit Poolpartys und weiteren Veranstaltungen im CC Yumbo weiter bis es am kommenden Samstag dann zur Parade kommen wird. Das Hauptwochenende zwischen dem 11. und 13. Mai sind die einzigen Tage, an denen man evtl. 100% Auslastung erreichen wird, denn die nationalen Gäste wollen nicht mehr. So verkommt der einstige International Gaypride zu einer lokalen Veranstaltung, zumindest liegt darin die Gefahr.

Wir haben mit einigen Verantwortlichen aus dem schwulen Tourismussektor in Maspalomas und Playa del Inglés gesprochen. Schwule Hotels wie das Beach Boys (existiert nicht mehr), AxelBeach, Tenesoya, Seven, Vista Bonita und das Paso Chico haben nicht alle Zimmer belegt, das war in den Vorjahren noch anders. Reisebüros die sich auf den schwulen Markt konzentrieren sagen auch, dass Gäste kurzfristig abgesagt haben mit der Begründung man komme lieber zum WinterPride, der sei besser und internationaler.

Hinzu kommt, dass man in diesem Jahr wohl versucht die Pride-Parade auf maximal 2 Stunden zusammen zu „sparen“, es wurden deutlich weniger Waagen zugelassen als sonst. Die Begründungen warum manche Waagen abgelehnt wurden, sind dabei unverständlich, denn es gibt keine. „Mir gefällt“ der Wagen nicht haben wir des Öfteren gehört, wurde wohl gesagt. Die Gemeinde schaut tatenlos zu, wie der einstige internationale Gaypride zu einer Veranstaltung verkommt in der das Ego der Veranstalter wichtiger ist als die Gästezufriedenheit. Denn auch Gäste, mit denen wir gesprochen haben sagten uns, „vor einigen Jahren da war der Pride noch richtig gut, viele internationale Künstler, mehr gute Stimmung und mehr Gäste wären des Prides“.

Fazit:
Der Gaypride ist „noch“ immer eine Veranstaltung die einen Besuch lohnt, allerdings nur an den Haupttagen und wie gut diese ausfallen werden mit einer verkleinerten Parade wird sich an diesem Wochenende zeigen. Die Verantwortlichen sowohl in der Gemeinde, als auch bei den Veranstaltern müssen sich was einfallen lassen wie es in Zukunft weiter gehen wird. So sollte es in jedem Fall nicht weiter gehen. – TF

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