Gran Canaria – Nach neusten Erkenntnissen des Vulkanologischen Instituts der Kanaren (Involcan) ist das Vulkansystem im Norden und Nordosten von Gran Canaria noch immer aktiv. Denn das System stößt pro Tag rund 5,8 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Quadratkilometer aus. Damit liegt der Wert sogar etwas höher als bei den Systemen der anderen Kanarischen Inseln, wie beispielsweise die Cumbre Vieja auf La Palma.
Die geochemische Studie wertet 2.500 Messungen auf einer Fläche von 603 Quadratkilometer aus und stellte fest, dass es auf den Kanarischen Inseln keinen so aktiven Kohlendioxid-Ausstoß gibt wie auf Gran Canaria, auch das ruhende Dorsal-Gebiet im Nordosten von Teneriffa hat nicht so hohe Emissionswerte. Insgesamt stößt die Vulkanlandschaft im nördlichen Teil von Gran Canaria 3.509 Tonnen Kohlendioxid pro Tag aus. Die höchsten Werte auf den Kanarischen Inseln lagen derzeit bei 4,9 Tonnen pro Tag und Quadratkilometer.
Da Kohlendioxid weder sichtbar noch riechbar ist, war es bisher nicht aufgefallen, da man auch davon ausgegangen ist, dass die Vulkanlandschaft auf Gran Canaria erloschen sei. Mit den neusten Daten muss man dies wohl revidieren.
Auf Gran Canaria wurden laut einer Studie der Universität von Las Palmas 24 Vulkanausbrüche in den letzten 11.000 Jahren identifiziert, der letzte Ausbruch fand am Bandama-Krater bei Las Palmas vor 1.970 Jahren statt. Viele Ausbrüche gab es im Zeitraum vor 3.000 bis 2.450 Jahren, da gab es einige im Nordteil der Insel unter anderem im Doramas-Naturschutzgebiet, im Agaete Tal, in San Mateo, Valleseco, Pinos de Gáldar und Jinamar/Telde.
Der Direktor des vulkanischen Instituts der Kanaren, Nemesio Pérez sagte, dass „diese Ergebnisse sehr nützlich sind“ um das Überwachungsprogramm der Vulkane auf den Kanaren zu verbessern.
Eine Gefahr ist dennoch nicht zu erwarten. – TF