Spanien – Derzeit wird in Spanien über eine allgemeine Maskenpflicht diskutiert. Den Anstoß gab die Finanzministerin und Regierungssprecherin María Jesús Montero. Auf der Pressekonferenz am gestrigen Sonntag hat Sie die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit angesprochen. Die sei im Zusammenhand mit dem Alarmzustand für einen Monat ein Angebot um weitere Zustimmung zu erhalten.
Diverse autonome Regionen in Spanien haben eine allgemeine Maskenpflicht schon länger gefordert. Die Zentralregierung lehnte dies bisher ab und sah die Masken als ergänzende Maßnahme zur sozialen Distanz. Nur dort wo diese Distanz nicht einhaltbar ist, ist bisher die Maske Pflicht, wie beispielsweise im öffentlichen Verkehr.
Gesundheitsminister Illa wollte dazu noch keine genauere Äußerung abgeben. Er sagte lediglich, dass sein Ministerium an einer Implementierung der Maskenpflicht arbeite. In den kommenden Tagen soll es dann Details dazu geben, sofern eine neue Anordnung dazu erstellt wurde.
Doch macht eine solche Pflicht nun noch Sinn?
Wir befinden uns auf dem Weg der Lockerungen, die Regierung hat zu Beginn der Pandemie gesagt, dass eine Herdenimmunität der erfolgversprechendste Weg ist die Bevölkerung zu schützen, man wollte die Ansteckungen nicht gänzlich unterbinden, sondern die Fallzahlen stabil halten. Ein Weg, den viele Regierungen so angekündigt haben. Doch mit allen Maßnahmen, die bisher eingeführt wurden und anscheinend noch werden ist dieser Weg kaum realisierbar. Derzeit wirkt alles so, als wolle man das Virus ausmerzen, etwas das viele Wissenschaftler für unmöglich halten. Das Virus wird und permanent begleiten, so die allgemeine Meinung.
Ohne Frage ist eine Maskenpflicht sinnvoll, wenn es nicht anders möglich ist, die Menschen zu schützen. Doch birgt eine Maske auch das Risiko, eine falsche Sicherheit zu implizieren. Insbesondere dann, wenn eine Pflicht grundsätzlich beim Verlassen des Hauses eingeführt werden sollte. Man würde sich wieder mehr ins Gesicht fassen, unweigerlich, um die Maske zu richten, oder kurz anzunehmen etc.
Man muss auch berücksichtigen, dass es Menschen gibt die Atemnot bekommen, wenn man etwas über Nase und Mund deckt. Sportler haben uns schon gesagt, dass man kaum noch richtig Sport treiben kann, wenn man eine Maske tragen müsste, die Luft würde zu schnell verloren gehen. Auch in der Gastronomie ist eine allgemeine Maskenpflicht kompliziert, wie soll man ein Gericht verspeisen oder sein Getränk trinken? Bei den bald öffnenden Stränden und Schwimmbädern könnte eine Maskenpflicht auch problematisch sein, wenn man an das vorhandene Wasser denkt.
Klarer Vorteil der Maskenpflicht in Spanien
Einen klaren Vorteil hätte diese Pflicht, so wären auch Menschen keine Gefahr mehr, die sich in keiner Weise um die soziale Distanz scheren. Etwas das wir selbst bei unseren täglichen Spaziergängen immer wieder feststellen.
Sollte es in der Tat eine allgemeine Maskenpflicht geben, die dann gilt, wenn man das Haus verlässt, werden viele Freiheiten wieder kompliziert und kaum durchführbar. Einen weiteren Kritikpunkt kann man anbringen, wenn man die täglichen Fallzahlen berücksichtigt, denn diese sinken permanent, wieso also jetzt noch mit Masken arbeiten?
Warten wir ab, was das Gesundheitsministerium ausarbeiten wird, die Spanier sind bei dem Thema gespalten. Auch wir sind gespalten, wenn man sich die diversen Meinungen und Äußerungen anschaut. – MF
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