Kanarische Inseln – Die Coronapandemie hat schon massive Auswirkungen auf das Leben der Menschen auf den Kanarischen Inseln gehabt. Laut Caritas sind in diesem Jahr bisher doppelt so viele Menschen auf Hilfe durch die Caritas angewiesen als letztes Jahr. In diesem Jahr liegt der Spitzenwert bei betreuten Personen auf den Kanarischen Inseln bei 18.000 (bisher) im Vorjahr waren es „nur“ 9.000 Personen. Hilfe bei der Caritas bekommen alle diejenigen, die kein ausreichendes Einkommen mehr haben.
Gonzalo Marrero von der Caritas gab sogar ein recht spezifisches neues Profil bekannt. Er benannte ein junges Paar, beide unter 35 Jahre alt mit zwei Minderjährigen Kindern, mit einem Verdienst von 2.200 bis 2.800 Euro im Monat, stehen jetzt ohne jedwedes Einkommen dar, da diese Entlassen wurden. Das sind die neuen Hilfesuchenden bei der Caritas auf den Kanarischen Inseln.
Eine weitere Gruppe sind junge Frauen, die vor der Pandemie als Prostituierte gearbeitet haben. Auch da ist kein Einkommen mehr zu erzielen.
Marrero unterstrich, dass es eben Menschen sind, die normalerweise gut leben konnten, aber aufgrund der Pandemie alles verloren haben und keine Hilfen vom Staat bekommen, weil man entweder zu kurz beschäftigt war oder kein Anrecht auf Hilfen hat.
Auch die Caritas stößt mittlerweile an die Grenzen des Machbaren. Denn die Caritas hat auf den Kanaren ein Jahresbudget von etwa 5 Millionen Euro, für alle Inseln. Aber allein in der Provinz Las Palmas (Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und La Graciosa) musste die Caritas zwischen April und Juni 1 Million Euro ausgeben, um den Menschen helfen zu können.
Daher bat die Caritas die Regierung der Kanaren entsprechende Finanzmittel bereitzustellen, damit die humanitäre Hilfe auf den Kanaren nicht zusammenbrechen wird. Der Finanzminister Román Rodríguez war offen für die Forderung nach mehr Hilfsgeldern, man sprach bisher aber nicht von Summen. Ein Teil könnte aus den staatlichen Hilfsgeldern kommen, die auch nicht an die Zentralregierung erstattet werden müssen. – TF
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