Kanarische Inseln – Die Regierung der Kanarischen Inseln fordert von Madrid beim Thema Flüchtlinge drei wichtige Punkte. Zunächst will man, dass die Verfahren zur Klärung, wer das Recht hat, auf spanischem Boden zu bleiben, und wer nicht beschleunigt werden. Zudem sollen Flüchtlinge auch auf das Festland „umgesiedelt“ werden, da die Kanaren die Kapazitäten dafür nicht mehr haben. Eine weitere Forderung ist die Bereitstellung staatseigener Einrichtungen zur Unterbringung der Flüchtlinge. Diese drei Punkte werden an den zuständigen Minister für soziale Sicherheit, Eingliederung und Migration, José Luis Escrivá übermittelt.
Madrid weigert sich bisher vehement, Flüchtlinge von den Kanarischen Inseln auf das Festland zu transferieren. Man argumentiert, dass dies ein falsches Signal an potenzielle Flüchtlinge in Afrika sein könnte. Die Menschen könnten es so deuten, dass man, sobald man die Kanaren erreicht, den Schritt auf das Festland des europäischen Kontinents leichter erreichen könnte.
Stattdessen ordnete man die Transferierung der Flüchtlinge in eine Bungalowanlage im Süden von Gran Canaria an. Diese Maßnahme wurde bereits von Bürgermeisterin Conchi Narváez (San Bartolomé de Tirajana) infrage gestellt. Sie hält dieses Vorgehen für falsch, da ein touristisches Zentrum nicht für diesen Zweck geeignet ist. – TF
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