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Níspero – Die kleine unbekannte Frucht auf Gran Canaria

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In unserem neuen regionalen Blog-Beitrag für Gran Canaria möchten wir uns einer speziellen Frucht widmen, die man so in Deutschland nicht kaufen kann, denn dies hat auch einen bestimmten Grund. Es geht um die Níspero, deren ursprünglicher Name korrekterweise „Japanische Wollmispel“ lautet. Die Frucht findet man auf Gran Canaria und den anderen Inseln der Kanaren an vielen Ecken und in der Erntezeit von April bis Juni auch in fast allen Supermärkten. Sie ist recht günstig, man sollte zugreifen, es lohnt sich!

In manchen gebieten von Spanien wird die Frucht aus „Loquat“ oder „Mispero“ genannt, es ist eine Pflanze aus der Gattung der Kernobstgewächse in der Familie der Rosengewächse. Sie gehört daher nicht zur Gattung der Mispeln, wie oft fälschlich angenommen. Ursprünglich kommt diese Frucht aus China, von dort aus gelang Sie vor rund 1.000 Jahren nach Japan und schließlich im 18. Jahrhundert nach Europa. Denn die Frucht wächst nicht nur auf den Kanarischen Inseln.

Spanien ist der zweitgrößte Produzent der Welt von Níspero

Nach China produziert Spanien die höchste Menge der Frucht auf der Welt. Allerdings ist diese für den Export nicht wirklich geeignet. Das liegt einfach daran, dass die Frucht nach dem Pflücken recht schnell braune Stellen bekommt. Allerdings sind diese Stellen kein Problem, man kann die Frucht weiterhin verzehren. Trotzdem ist dies in beispielsweise deutschen Supermärkten nicht gern gesehen, wenn eine Frucht dunkle stellen aufweist, daher kein Export. Die Lagerung ist leider nicht sehr lange möglich.

Die Níspero sieht optisch ein wenig aus wie eine Pflaume, sie ist Gelb und hat etwa die Größe einer reifen Feige. Der Geschmack kann eher den Aprikosen und Pfirsichen zugeordnet werden. Die Schale ist relativ hart, man kann diese aber problemlos mitessen. Vorsicht aber bei dem Kern, denn diese Frucht hat mindestens 2 harte Kerne oft aber auch mehr, bis zu fünf können es sein. Die Níspero ist allerdings nur schmackhaft, wenn diese wirklich reif ist. Dann hat sie ein süßes Aroma entwickelt, wenn man die Frucht zu früh pflückt ist diese eher sauer. Man kann sie zwar essen aber man bekommt einen „Pelz“ auf der Zunge.

Die kleine Fruchtbombe Níspero

Auch wenn einige die Schale nicht essen mögen, man kann es und auch darin befinden sich enorme Mengen an Vitaminen. Die Frucht ist extrem reich an Vitamin C, zudem bietet sie eine hohe Menge an Vitamin A und Kalium. Man sagt der Frucht sogar „heilende Wirkung“ nach, denn diese soll sowohl Blut als auch Nieren reinigen und den Cholesterinspiegel senken. Bei der Verdauung macht die Níspero auch keine Probleme. Der hohe Wert an Pektin ist zudem gut bei Herzkreislaufstörungen. Selbst die Blätter des Baumes, an dem die Níspero wächst, können zu Tee verarbeitet werden. Er soll angeblich bei Hals- und Rachen schmerzen helfen. Wie bei anderen Kernen kann man auch die Kerne der Níspero nutzen. Manche rösten diese und brühen sich daraus eine Art Kaffee auf, das funktioniert recht gut.

Was kann man mit der Frucht so alles machen?

Neben dem „normalen“ Verzehr eignet sich diese Frucht auch für Marmeladen und Gelees sowie Eiscreme. Im Obstsalat macht sie auch eine gute Figur. Wenn man einen süßlichen Touch in seiner Hauptspeise mag, könnte man beispielsweise anstelle Honig auch etwas pürierte Níspero verwenden. Dies hätte einen eigenen Geschmack und wäre mal etwas Anderes.

Unser Fazit: Wenn Ihnen die Frucht begegnet, scheuen Sie nicht, diese zu kosten oder gar zu kaufen. Sei es im Supermarkt oder auf den Wochenmärkten der Insel Gran Canaria. In der entsprechenden Jahreszeit findet man diese halt überall und bei einem so günstigen Preis und dem Mehrwert sollte man immer zugreifen!

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