Kanarische Inseln – Die Preise in den Supermärkten der Kanarischen Inseln sind seit dem Ausbruch der Coronakrise gestiegen. Die Unternehmen rechtfertigen dies mit höheren Betriebskosten und gestiegenen Logistikkosten. Eine höhere Gewinnmarge ist laut den Unternehmen nicht der Grund für den Preisanstieg. Dabei erstrecken sich die Preissteigerungen über die gesamte Produktpalette. Dies inkludiert auch den Grundnahrungsmittel-Warenkorb. Man kann das einfach vergleichen, dazu muss man lediglich einen Kassenbon von dieser Woche mit einem aus dem letzten Monat vergleichen. Manche Produkte sind nur wenige Cent teurer geworden. Aber bei Fleisch und Frischfisch gibt es gar Preissteigerungen von über einem Euro pro Kilo.
Schon wenige Tage nach dem Ausruf des Ausnahmezustandes in Spanien gab es Verbraucher, die sich beschwert haben. Verbraucherschutzorganisationen konnten dies zu dem Zeitpunkt jedoch nicht bestätigen. Diese Situation hat sich nun geändert, denn auch die Organisationen bestätigen mittlerweile Preisanstiege.
Branche bestätigt höhere Preise
Der Vorsitzende von Asodiscan (Verband der Großdistribution auf den Kanaren), Alfredo Medina räumte ein, dass es zu gelegentlichen Erhöhungen gekommen sein mag. Betont jedoch, dass diese eben aufgrund von gestiegenen Kosten notwendig seien. Zu den gestiegenen Kosten zählen unter anderem auch die neuen Hygienevorschriften. Damit diese umgesetzt werden können, benötigt man mehr Personal. Solche Änderungen gab es auch in der Lieferkette, was dort ebenfalls zu Preisanstiegen führte. „Die Gewinnspanne bei Lebensmitteln beträgt lediglich 3 %“, sagte Medina.
Der eigentliche Preisanstieg sei auch darauf zurückzuführen, dass in den Supermärkten die Eigenmarken knapp werden. Diese sind in der Regel billiger. Da diese „Produkte des besten Preises rarer geworden sind, müssen die Menschen zu dem Produkt mit der höheren Qualität und auch damit dem höheren Preis greifen“, so Medina weiter. Hinzu kommt, dass bei den Eigenmarken oft eine höhere Menge enthalten ist. Dies ist bei den Markenprodukten weniger, auch das steigert den Preis.
Auch der Vorsitzende des Verbandes der Supermärkte auf den Kanarischen Inseln (Asuican), Alsonso Fernández, lehnte einen allgemeinen Preisanstieg ab. Er räumt jedoch ein, dass es „spezifische Erhöhungen“ gegeben haben könnte. Dies ist laut Fernández darauf zurückzuführen, dass einige Produkte ausverkauft sind und es bei der Einführung neuer Ersatz-Produkte zu Preisunterschieden kommen kann.
INE bestätigt höhere Preise
Laut neusten Daten des INE (nationales Statistikinstitut) gab es bis zum Monatsende März einen Preisanstieg bei Lebensmitteln und nicht alkoholischen Getränken von 2,6 % auf den Kanarischen Inseln. Vergleicht man die Preise mit dem März 2019, dann sind diese gar um 3 % gestiegen, so INE. Die Produkte, die am stärksten im Preis gestiegen sind, waren laut INE Hülsenfrüchte und frisches Gemüse. Hingegen sank der Preis bei frischem Obst um 2 %, das wird auf den geringeren Absatz zurückgeführt.
Laut Verbraucherschutzorganisation FACUA, die eine Aktion über Twitter gestartet hatte, haben 83 % der Verbraucher einen Preisanstieg wahrgenommen, 17 % konnten einen Preisanstieg nicht feststellen. An der Umfrage auf Twitter aber 10.606 Verbraucher teilgenommen. – TF
Weitere Artikel zum Thema:
Alle Artikel als Archiv zum Cornavirus auf den Kanaren
Alle News immer direkt auf das Handy? Jetzt unseren Telegram-Kanal abbonieren!