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Sind Flüchtlinge in Booten eine echte Coronavirus Gefahr? Ein Kommentar dazu

Kanarische Inseln – Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Kommentar zur Sicherheit gegenüber „importierten“ Coronavirus-Fällen auf den Kanarischen Inseln aus der Redaktion von Infos-GranCanaria.com. Wir alle wissen um die Gefahr, dass ein Mensch mit Coronavirus in das Land einreisen könnte. Damit könnte ein neuer Ausbruch stattfinden. Wie dieser dann endet, das ist die Frage. Allerdings funktioniert die Wirtschaft der Kanarischen Inseln eben nicht ohne Einreise von Außen. Hier versteckt sich die Gefahr.

Jedoch sehen viele Menschen eine ganz andere Gefahr von außen. Die immer wieder ankommenden Flüchtlingsboote aus Afrika werden von vielen Menschen als die wirkliche Bedrohung angesehen. Ist das Gesundheitssystem in Afrika doch deutlich schlechter als in Europa. Daten der letzten Wochen zeigen und bestätigen diese Befürchtungen letztendlich auch. Fast alle Flüchtlinge, die auf den Kanaren ankommen sind positiv auf COVID-19.

Ergibt es aber Sinn, sich hier besonders zu fürchten? Wieso ist der Mensch dazu geneigt den Flüchtlingen schnell die Schuld und eine mögliche Gefahr zuzusprechen? Nun dafür gibt es ein Wort, welches in Deutschland derzeit stark diskutiert wird. Rassismus! Menschen, die anders sind, werden schnell per „Schubladendenken“ so sortiert, wie es einem gerade passt. Das passiert bei Personen aus Afrika ebenso wie bei Homosexuellen oder sonstigen „anderen Menschen“.

Die wirkliche Gefahr wird von uns allen hingenommen

Dabei muss man sich eines vor Augen halten, die wirkliche Gefahr für importierte Coronavirus-Fälle sind nicht die Flüchtlinge, sondern die Touristen. Warum sagen wir das eigentlich, sind wir doch von den Touristen abhängig. Wir sagen dies, weil es die Wahrheit ist. Die Kontrollmaßnahmen an den Flughäfen in Europa sind lange nicht so strikt und sorgfältig, wie diese der ankommenden Flüchtlinge.

Jeder Flüchtling wird eingesperrt für mindestens 15 Tage und getestet. Touristen hingegen füllen ein Blatt Papier aus und eine Wärmebildkamera prüft unwissentlich die Körpertemperatur. Wenn man dies ganz nüchtern aus der Ferne betrachtet, dann wird man schnell feststellen, dass Argumente gegen ankommende Flüchtlingsboote als Virenschleudern keine Hände und keine Füße haben. Selbstverständlich werden alle Fälle entdeckt, wenn alle getestet werden. Daher steigen dann auch die Zahlen der aktiv infizierten.

Wir alle sind vom Tourismus abhängig, wir alle müssen den Tourismus haben und wollen diesen auch. Dafür akzeptieren wir dann auch ein gewisses Risiko. Aber sobald ein Mensch, der in Not ist, gerettet wird und positiv getestet wird, ist er der Teufel in Person. Was er ja aufgrund seiner Herkunft für einige ohnehin schon ist. Das Virus verbreitet sich nicht in der „dritten Holzboot-Klasse“ auf den Kanarischen Inseln, sondern kommt in „der ersten Klasse“ mit Fliegern aus Europa.

Wir wollen mit diesem Kommentar weder den Menschen mit „eigener Meinung“ noch den Touristen vorwürfe machen. Wir wollen mit diesem Kommentar lediglich etwas zum Nachdenken anregen. – TF

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