Kanarische Inseln – Der Tourismussektor und die Reiseveranstalter in Europa schauen bereits auf den Sommer 2021, man rechnet nicht damit, dass im ersten Halbjahr 2021 der Tourismus der Kanaren signifikante Steigerungen erleben wird. Das Jahr 2020 wird mit verheerenden Verlusten ausgeschlossen werden. Etwa 90 % Umsatzverlust wurden bisher ausgerechnet. Bis Jahresende rechnet man mit maximal 4 Millionen Gästen auf den Kanaren, das sind 11 Millionen Gäste weniger als im Jahr 2019.
Jeder Versuch in den letzten neun Monaten, die Kanarischen Inseln als attraktives und sicheres Reiseziel auch während der Coronapandemie zu etablieren ist gescheitert. Einmal waren es die Beschränkungen bezüglich der Einreise auf die Kanaren, da die Inzidenzen hier zu hoch waren, dann wieder die Beschränkungen beim Reisen, weil die Inzidenzen in den Herkunftsländern zu hoch waren. Zudem kamen immer neue Regeln hinzu, die das Geschäft auch nicht sonderlich förderten.
Man hofft nun auf den Sommer 2021, da alle angekündigt haben, dass ab dann mit Lockerungen der Beschränkungen gerechnet werden kann. Man verspricht sich in der Branche dann zumindest einen Aufschwung, wie er in diesem Jahr nicht eintreten konnte. Zudem hat man die Wintersaison 2020/2021 mittlerweile komplett abgeschrieben, ein Grund dafür ist auch, dass die dritte Welle der Coronapandemie wohl noch stärker einschlagen könnte als die erste und zweite Welle. Erst ab März rechnet man mit etwas mehr Bewegung in der Branche, aber auch nichts besonders Großes.
Erstes Halbjahr wird schlecht
Unternehmer rechnen damit, dass das erste Halbjahr 2021 „schlecht wird, weil die Märkte weiter instabil bleiben und die Bevölkerung weiterhin geimpft werden muss. Das Licht am Ende des Tunnels wird frühestens ab Sommer sichtbar“. Der Präsident von FEHT, José María Mañaricúa, rechnet nicht damit, dass bis zum 1. Juli 2021 eine signifikante Menge an Touristen erwartet wird. „Dann wird sowohl der spanische Markt als auch geimpfte Teile Europas dem Tourismus wieder beitreten, dann können wir wieder anfangen“, so der Präsident.
Auch Reiseveranstalter gehen mittlerweile genau so an das Thema heran. Der Sommer markiert den „Horizont für die Reaktivierung des Tourismus“. Verträge sind bereits für den Sommer 2021 geschlossen, allerdings wird alles nur „mit der Kneifzange angefasst“, bis zum Ende der Pandemie.
TUI rechnet mit einer starken Saison in Griechenland und in Spanien. Allerdings sind die Geschäftsleute auf den Kanaren demgegenüber sehr kritisch. Der Sommer ist für die Kanaren eher Mittel- bis Nebensaison, da der Preiskampf und die Möglichkeiten in den Monaten einfach so hoch sind. Es wird schwerer Touristen anzulocken. „Da die Kanaren weiter entfernt sind als andere Ziele, werden die Pakete einfach teurer sein, als in anderen Reisezielen. Manche Ziele können sich den Preiskampf evtl. erlauben, die Kanaren können nach über einem Jahr des Nulleinkommens diesen Preiskampf jedoch nicht mitmachen“, so Stimmen aus der Branche. Nachvollziehbar, gab es doch keinerlei finanzielle Hilfen für Umsatzverluste etc.
Zudem befürchtet man „neue Umstände“ für 2021, die alle Prognosen wieder zunichtemachen könnten. Man ist vorsichtig und kritisch geworden. Man hat in diesem Jahr viel gelernt. „Jedes Mal, wenn es so aussah, als könnte der Tourismus etwas erreichen, gab es einen Rückschlag, so haben wir sogar für Weihnachten fast einen NULL-Tourismus gehabt“. – TF
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