Spanien – Die Kritik an dem größten Textilunternehmen in Spanien (INDITEX) bezüglich der geplanten Kurzarbeit der Mitarbeiter scheint angekommen zu sein. Das Unternehmen verbuchte Millionengewinne und wollte eigentlich zum 15. April 2020 rund 25.000 Mitarbeiter aus den ca. 1.500 Filialen in Spanien in das ERTE-Programm schicken. Wie das Unternehmen, das hinter der Kette ZARA steht, mitteilt, werden die „Vergütungen aller Mitarbeiter in Spanien aus eigenen Mitteln finanziert“. Damit rudert das Unternehmen nun vollständig zurück.
In einer Mitteilung des Präsidenten des Konzerns, Pablo Isla, vom heutigen Montag heißt es, dass die Zahlung der Vergütung des gesamten Personals „wie bisher“ stattfinden wird. Aus diese Wiese erhält das gesamte Personal seine volle Gehaltsabrechnung. Dies gilt sowohl für das Ladenpersonal, als auch für den Logistikbereich des Unternehmens. Aber aus das eigene Fabrikpersonal wird „in keinem Fall“ in das ERTE-System geschickt.
Trotzdem schließt das Unternehmen nicht aus, diese Maßnahme in der Zukunft anwenden zu müssen: „Abhängig von der Entwicklung der Gesundheitskrise und dem Aktivitätsstatuts der Filialen besteht die Möglichkeit, für das Filialpersonal einige ERTE-Anträge bei der Regierung zu beantragen“.
Eigentlich wollte ZARA das ERTE-System nutzen, sollte der Ausnahmezustand nach dem 15. April noch aufrechterhalten bleiben. Dafür wurde das Unternehmen stark kritisiert, nun hebt es sich von anderen Marken positiv ab. Beispielsweise haben Primark und H&M bereits in der ersten Woche das ERTE-System für die Belegschaft in Anspruch genommen. Auch Mango, als bisher größte Modekette, hat 4.500 Mitarbeiter in das System geschickt.
Auch die Modebranche hat mit der aktuellen Situation schwer zu kämpfen, der Umsatz ist im März allein um 24 % eingebrochen, der Onlinehandel macht den Verlust nicht wett. Der Sektor macht in Spanien etwa 3 % des BIP aus und etwa 4,1 % aller Arbeitsplätze. – TF
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