Kanarische Inseln – Neuste Daten des nationalen Statistikinstituts (INE) zum Thema Armutsrisiko oder dem Risiko zur sozialen Ausgrenzung zeigen auf, dass durch die Wirtschaftskrise, die durch die Coronapandemie ausgelöst wurde, die Zahl der Menschen in totaler Armut auf den Kanaren sich fast verdreifacht hat. Aktuell sind laut INE bei 10,7 % der Menschen völlig verarmt. Vor der letzten Datenerhebung waren es „nur“ 3,9 %. Es handelt sich um Daten aus dem Jahr 2020, verglichen mit 2019.
Die Kanarischen Inseln liegen damit aber „nur“ auf dem zweiten Platz. In Extremadura geht es der Bevölkerung noch schlechter, so das INE. Wenn man alle Indikatoren zusammenrechnet, dann ist ein Anteil von 36,6 % der kanarischen Bevölkerung in irgendeiner Form von Armut bedroht oder schon in Armut. In Extremadura sind es jedoch 38,7 % der Bevölkerung. In ganz Spanien liegt der Anteil der Bevölkerung bei 26,5 %.
Weiter führt das INE aus, dass auf den Kanaren derzeit zwei von drei Einwohnern unvorhergesehene Ausgaben nicht stemmen können (63,1 %). Jeder zweite kann sich keine Woche Urlaub im Jahr leisten (47,4 %) und jeder fünfte hat Schulden beim Vermieter oder ist mit der Hypothek im Rückstand (21,6 %). Zudem können sich 17,5 % der kanarischen Bevölkerung weder Heizung noch Klimaanlage erlauben, obwohl dies angebracht ist, so das INE. 10,5 % können die Kosten für ein Auto nicht tragen und 9,7 % sind nicht in der Lage Computer und Co. Zu kaufen. Bei 7,8 % gibt es so gut wie kein Fleisch, Geflügel oder Fisch auf dem Speiseplan.
Keiner dieser Werte hat sich zu 2019 verbessert, im Gegenteil, in den meisten Fällen haben sich die Werte zu 2019 gar verdoppelt. – TF