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Größter Milchkonzern der Kanaren (JSP) steht vor der Insolvenz!

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Kanarische Inseln – Das Traditionsunternehmen José Sánchez Peñate (JSP) hat bereits am 3. März 2021 einen Antrag auf Insolvenzhilfe beim Gericht in Las Palmas de Gran Canaria beantragt. Damit möchte man die aktuell komplizierte wirtschaftliche und finanzielle Situation lösen können. Das Gericht hat dem Antrag stattgegeben. Das Unternehmen ist seit 57 Jahren im Bereich Lebensmittel tätig und Marken wie Celgan oder Millac gehören dazu.

Laut Angaben des Unternehmens habe man nun „drei Monate Zeit, einen Ausweg zu finden“, diese drei Monate können ggf. auch auf vier verlängert werden. Man muss dazu mit allen Gläubigern, Banken „und allen mit denen wirtschaftliche Beziehung existieren, verhandeln“, um einen Schuldenerlass bzw. einen Vergleich zu erreichen. Die Insolvenz kann man nur dann noch abwenden.

Dafür könnte auch ein Investor geeignet sein, laut weiteren Angaben des Unternehmens stehe man „bereits in Verhandlungen mit einem Investor“. Dieser wird sicherlich nur einsteigen, wenn dieser Schuldenerlass funktioniert. Man ist jedoch zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Wer der Investor ist, wurde nicht benannt.

Das Unternehmen gibt an, dass man aufgrund der Corona-Pandemie einen Verlust von 50 % eingefahren hat, dies habe die Konten so massiv belastet, die zuvor schon ein hohes Defizit aufwiesen, dass ein anderer Weg nicht mehr möglich sei. JSP hatte 2018 bereits versucht einen Schuldenschnitt bei Gericht zu beantragen, dies wurde damals auch akzeptiert und man konnte die Insolvenz noch abwenden, man ging sogar mit Gewinn aus der Situation heraus.

Eigene Versuche scheiterten bisher

Die Bilanz des Jahres 2019 aus dem Handelsregister wies einen Umsatz von 54 Millionen Euro aus, zudem kamen Schulden in Höhe von 37 Millionen Euro. Im Jahr 2020 hat sich das komplett gedreht. Der Umsatz brach um fast 50 % ein. Im Oktober 2020 hatte das Unternehmen noch eine „Sale & Lease-back“-Operation mit den Produktionsmaschinen beim Hersteller Gordon Brothers durchgeführt. Dies verschaffte dem Unternehmen eine Geldspritze von 5 Millionen Euro, diese reichte aber nicht aus, da die Corona-Pandemie noch immer präsent ist. Das Unternehmen hat bei nahezu allen Banken Schulden, die Bankia, BBVA, Caixa und Santander stehen auf der List der Gläubiger.

Unterdessen Fürchten die 500 Mitarbeiter des Unternehmens um ihre Arbeitsplätze. Daher hat man den kanarischen Präsidenten Torres darum gebeten zu vermitteln, um das Unternehmen zu „retten“. Man bat förmlich um ein Treffen mit dem Präsidenten. Das Unternehmen hat zudem Löhne im Höhe von 1,5 Millionen Euro nicht an die Mitarbeiter auszahlen können.

Der Vorsitzende des Betriebsrates, Ángel Yanes de la Rosa, sagte: „Wir sind das führende Milchunternehmen auf den Kanarischen Inseln, die Regierung muss sich an der Rettung beteiligen“. Zudem wurden mögliche Streiks angekündigt, damit man die offenen Löhne aus dem Jahr 2019 noch bekommt. 2018 hatte man „Lohnkürzungen“ in Kauf genommen, um das Unternehmen zu retten, man „opferte“ sich selbst, um den Arbeitsplatz zu schützen. Nur ein Jahr später begann die Tortur für die Mitarbeiter erneut, die schon gekürzten Löhne kamen nur noch schleppend. – TF

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