San Bartolomé de Tirajana – Die Entlassung von 2 Ratsmitgliedern der Partei CC in San Bartolomé de Tirajana sorgt für Probleme, denn der Vorsitzende der CC, Alejandro Marchial, fordert die Bürgermeisterin dazu auf, die übrigen Ratsmitglieder der Partei CC auch zu entlassen, oder diese würden zurücktreten. Marchial gehörte zu den Politikern, die das Amt in der touristischen Gemeinde verloren hatten. Er wirft der PSOE und der NC vor, den „Pakt, den man im Jahr 2019 unterzeichnet hat, gebrochen zu haben“. Zudem sei es „unelegant gewesen, nur zwei der vier Ratsmitglieder der CC zu entlassen“.
Marchial bemühte sich eine gewisse Einigkeit innerhalb der CC auf Gran Canaria zu demonstrieren, was aber diesen Versuch nicht unterstreicht; die beiden anderen CC-Ratsmitglieder traten nicht gemeinsam mit Marchial auf. Er trat gestern nur mit dem Generalsekretär der CC auf Gran Canaria, Pablo Rodriguez, im Aeroclub in San Agustín vor die Presse. Man versuchte unbequeme Fragen der Journalisten zu vermeiden. Es gibt aber Aussagen der beiden anderen CC-Ratsmitglieder, dass diese „nicht mit Marchial übereinstimmen“.
Marchial kritisierte diese Haltung, indem er sagte, dass „Sie immer noch verkaufen, dass die CC in der lokalen Regierung sitzt und nein, die CC ist hier, sie haben uns aus der Regierung geworfen und haben das Wort gebrochen und wer das tut, ist nicht vertrauenswürdig“. Mit „Sie“ meint Marchial im Übrigen ausschließlich die PSOE und NC nicht aber Cuidadanos, die auch der Regierung in San Bartolomé de Tirajana beteiligt sind. Er fuhr fort: „Sie haben versucht, unser Team zu spalten, um ein Bild zu vermitteln, dass wir gespalten sind“. Er versicherte, dass alle vier Ratsmitglieder der CC an einer Sitzung am Nachmittag teilgenommen hatten, „die Unterstützung zueinander ist einstimmig“. Es sei „genug der kleinen Spiele“. Wenn die Bürgermeisterin die beiden anderen Ratsmitglieder CC nicht entlassen will, dass „werden diese zurücktreten“. Dafür liegt aber von den anderen beiden keine Bestätigung vor. Möglicherweise auch, weil diese dann keinen Anspruch auf Zahlungen mehr haben.
„Es ist offensichtlich, dass sie schon seit langem planen uns rauszuschmeißen, weil sie sehr gut wissen, dass wir stärker werden, dass unser Management viele Menschen anzieht und dass ihr Werte rückläufig sind“.
Marchial versucht abzulenken
Wenn man nun bedenkt, dass Marchial unter anderem für das Desaster mit den Strandliegen verantwortlich ist, sieht eine solche Aussage aus wie ein schlechter Witz, von gutem Management kann hier bei weitem nicht die Rede sein!
Rodrígez unterstütze Marchial mit allem, was dieser sagte, er gab ebenfalls der PSOE und NC die volle Schuld an der Krise. Marchial versuchte sich auch gleich so zu positionieren, dass ggf. ein Regierungssturz denkbar wäre. Gemeinsam mit der PP und Ciudadanos hätte man die notwendigen 13 Sitze im Stadtrat von San Bartolomé de Tirajana. Ciudadanos hat aber den Pakt mit der PSOE und NC sowie CC abgeschlossen. Diese müssten sich mit dem einen Sitz dazu entscheiden, die aktuelle Regierung zu stürzen, damit dies überhaupt denkbar wäre. Ein durchaus mögliches Szenario, aber auch eine durchaus ungünstige Zeit dafür. „Ciudadanos ist auch Opfer der Zerschlagung durch die PSOE und NC“, so Marchial.
Allerdings hat Ruymán Santana, der Stadtrat von Ciudadanos bereits klargemacht, dass seine Partei den Pakt einhalten werden und „ich nicht über einen Misstrauensantrag nachdenke“.
Es wirkte alles ein wenig wie im Kindergarten, denn Marchial meinte, dass die Bürgermeisterin angefangen habe, indem diese „mangelnden Respekt und mangelnde Loyalität gegenüber ihr“ bemängelte. Einer der Gründe für die Entlassung der beiden war auch, dass Informationen nicht weitergegeben wurden, dazu Marchial: „das stimmt nicht und selbst wenn dem so wäre, wäre dies ein Grund einen Pakt zu brechen“? Zudem sei die PSOE diejenige gewesen, die Informationen nur mündlich weitergegeben habe, um Verfahren zu umgehen, beispielsweise eine Gehaltserhöhung eines Angestellten im Rathaus. Daraufhin hatte Marchial angeordnet, dass bei Informationsanfragen künftig „nur noch schriftliche Anfragen bearbeitet“ werden. Immer „sind wir ernstzunehmende Leute“, so Marchial.
Er versuchte dann auch noch alle Erfolge der Regierung für sich zu verbuchen, denn es waren immerhin 900 erteilte Konzessionen, in nur 2 Jahren und damit schon deutlich mehr als in der gesamten Vorregierung. Damit seien 1.000 Arbeitsplätze verbunden. Er betonte aber, dass „das was bisher nicht getan wurde, nur an der PSOE und NC liegt“.
Man kann also gespannt sein, ob der Süden von Gran Canaria nun in ein politisches Chaos gestürzt wird, oder ob sich nun gar etwas verbessern wird. – TF
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