Kanarische Inseln – Die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikabfälle ist auch rund um den Kanarischen Inseln ein Problem. Immer mehr Plastik landet durch starke Fluten auch an den Stränden, dann treibt der Müll wieder ins Meer, Fische fressen diese Stoffe und wir als Menschen nehmen diese Stoffe letztendlich auch zu uns, sobald wir Fisch essen, das ist mittlerweile alles nachgewiesen. Es gibt endlose Studien, die vor dieser Verschmutzung warnen, wie auf dem Bild zu sehen.
Rund um die Kanarischen Inseln befinden sich diverse solcher Plastikstrudel, die hier auch „Plastiksuppe“ genannt werden. Es sind nicht so extreme Strudel, wie man diese im Pazifik vorfindet, auf den Kanaren ist dies in den meisten Fällen „nur“ Mikroplastik. Aber das macht es nicht weniger schädlich oder bedrohlich.
Sechs Forscher der Universität Las Palmas auf Gran Canaria und des spanischen Instituts für Ozeanografie haben diesen Monat in der Zeitschrift „Science of the Total Environment“ eine Studie über das Vorhandensein von Mikroplastik im Meer veröffentlicht. Die Forscher haben Daten von vier Forschungsreisen ausgewertet. 51 Wasserproben wurden rund um die Kanarischen Inseln in verschiedenen Wassertiefen gesammelt.
Alle proben wiesen das Vorhandensein von Plastik auf. Die Proben wurden an fünf Punkten rund um die Inseln genommen. Nördlich von Gran Canaria, zwischen Gran Canaria und Teneriffa, südlich von Teneriffa, sowie südlich von La Gomera und südlich von El Hierro.
Können sich Müllstrudel bilden?
Dadurch konnten die Wissenschaftler belegen, dass bis zu einer Wassertiefe von 1.150 Metern (Südlich der Inseln) das Meer bereits voll mit Mikroplastik ist, keine Probe war sauber. Im Norden der Inseln geht das Plastik bis zu einer Tiefe von etwa 400 Metern. Zudem wurde festgestellt, dass das Plastik im Süden der Inseln stärker konzentriert ist. Man vermutet, dass dies an den Strömungen südlich der Inseln liegt. Hier scheinen sich, wenn man nicht gegensteuert, auch solche Müllstrudel zu bilden, wie man diese von anderen Orten der Erde schon kennt (siehe Bild).
Eine weitere Zahl die feststeht, mindestens 50 Millionen teile Mikroplastik befinden sich pro Quadratkilometer Wasser rund um die Kanarischen Inseln. Etwas das noch unklar ist, warum besonders in den Herbstmonaten die Plastikkonzentration deutlich höher ist. Es ist „die Jahreszeit des Plastiks“, so wird es genannt. Eine Erklärung dafür fanden die Wissenschaftler jedoch nicht. Im Herbst sind die Konzentrationen um etwa 4-mal höher als im Winter.
Es war eine der ersten Studien zu Mikroplastik in hohen Tiefen. Bisher wurden Studien meist nur bis Tiefen von bis zu 20 Metern durchgeführt. Diese Studie belegt also, dass unsere Meere schon deutlich verschmutzter sind, als wir es ggf. angenommen haben. – TF
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