Spanien – Nachdem der Strompreis im Jahr 2020 so billig war wie seit 15 Jahren nicht, wird es zum Jahresanfang 2021 einen Schreck für die Bürger geben. Die Stromkosten sind in Spanien seit dem 1. Januar so stark angestiegen, dass Preise erreicht werden, wie zuletzt im Jahr 2018, genauer im September. Am heutigen Donnerstag, dem ersten Werktag nach dem Königstag, liegt der durchschnittliche Strompreis im Land bei 89 Euro pro Megawattstunde (MW/h). Das sind 100 % mehr als am 31. Dezember 2020. Man rechnet damit, dass heute Nacht der Strompreis auf über 100 € pro MW/h steigen wird. Im Durchschnitt lag der MW/h Preis im Jahr 2020 bei 34 Euro.
Diese Preissteigerung würde bedeuten, dass pro 60 € Rechnungsbetrag dann 80 € auf den Bürger zukommen wird. Sofern diese Rekordpreise an der Storm-Börse bis Monatsende so hoch bleiben werden.
Die Gründe für den Anstieg sind vielfältig. Gas ist teurer geworden, damit wird in Spanien viel Strom erzeugt. Zudem ist eine geringe Ausbeute an Windenergie und eine hohe Nachfrage mit in der Preisspirale inkludiert. Allerdings ist es in Spanien nicht ungewöhnlich, dass die Strompreise im Januar deutlich höher liegen. So war es 2017 sehr ähnlich gelagert wie aktuell. Eine starke Winterperiode kam mit den genannten Problemen zusammen. Die Zentralregierung steuert in der Regel mit einem Steuererlass oder ähnlichem dagegen.
In diesem Januar ist aber ein zusätzliches Problem vorhanden, der Mangel an möglichen Freizeitaktivitäten führt dazu, dass viele Menschen zu Hause bleiben und mehr heizen müssen, was in Spanien überwiegend mit Strom passiert. Auch zur Arbeit gehen deutlich weniger Menschen als üblich. Die Pandemie verursacht Arbeitslosigkeit, Home-Office etc. man sitzt den ganzen Tag zu Hause und muss den ganzen Tag heizen, das wird also recht teuer.
Nicht alle werden direkt betroffen sein
Trotzdem werden nicht alle von dieser Preissteigerung direkt betroffen sein. Nur etwa 40 % der Haushalte wird die Auswirkungen direkt spüren. Diese Haushalte haben einen regulären Tarif, darin werden Marktschwankungen direkt an den Verbraucher weitergegeben. In Spanien betrifft dies somit 26 Millionen Haushalte.
Diese Verträge bieten natürlich auch den Vorteil, dass bei sinkenden Preisen an der Strombörse auch sofort die Rechnung für den eigenen Haushalt sinkt. Aber aktuell ist dies natürlich ein Nachteil für die Menschen mit solchen Verträgen.
Bei festen Tarifen zahlt man monatliche Abschläge und die Preise bleiben konstant gleich. Dafür sind diese im Allgemeinen aber auch etwas höher im Preis bei einer KW/h. – TF