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Verschwendung von Lebensmitteln ade? Spanien plant neues Gesetz

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Spanien – Ein neues Gesetz soll in Spanien dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Dieses Gesetz wird künftig Supermärkte und große Kaufhäuser dazu verpflichten, Lebensmittel, die als „hässlich“ gelten, zu reduzierten Preisen zu verkaufen, anstelle diese wegzuwerfen. Dass diese Lebensmittel als „hässlich“ gelten, kann beispielsweise an Mängeln oder unästhetischen Formen liegen, aber der Zustand an sich ist einwandfrei.

Die Produktklasse wird derzeit in den meisten Fällen von den Supermärkten vernichtet, es handelt sich sehr oft um Obst und Gemüse. In Spanien werden rund 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr an Lebensmitteln weggeworfen. Das neue Gesetz befindet sich derzeit in den ersten Beratungsphasen im Kabinett. In einigen Monaten soll es dann dem Parlament vorgelegt werden.

Im Schnitt wirft jeder in Spanien lebende Mensch 31,3 Kilogramm Lebensmittel in den Müll, diese Daten stammen aus dem Jahr 2020. Dies, obwohl die Krise dazu führte, dass die Suppenküchen und Tafeln überrannt wurden.

Der eigentliche Hintergrund des Gesetzes hat ethische Aspekte sowie Aspekte zum Umweltschutz. Man verspricht sich dadurch die Reduzierung der Treibhausgase, die Reduzierung von Verschwendung an Ressourcen und unnötigen Abfall sowie die Aufnahme des Kampfes gegen die Hungersnot.

Zunächst will man erreichen, dass die Produktion an die Nachfrage angepasst wird, damit will man schon bei der Produktion vermeiden, dass hier verschwendet wird. Daher wird auch die Landwirtschaft noch einige neue Regeln erhalten.

Ein weiterer Punkt in dem Gesetz sind Lebensmittel, die vor dem Verfallsdatum stehen, auch hier soll es stärkere Verpflichtungen geben diese zu stark reduzierten Preise anzubieten. Auch die Gastronomie bekommt wohl die Verpflichtung, Essensreste von den Tellern der Kunden diesen anzubieten, um diese mit nach Hause zu nehmen.

Bei den Supermärkten sollen Lebensmittel, die nicht verkauft werden können, dann an Tafeln gespendet werden müssen, es sollen keine Lebensmittel weggeworfen werden, es sei denn, es ist gar nicht anders möglich. Sollte die Abgabe an Tafeln und Co. nicht möglich sein, soll die Verpflichtung bestehen, die Lebensmittel weiterzuverarbeiten. Dies könnten dann Säfte, Marmeladen usw. werden. Erst wenn der Verzehr für den Menschen nicht mehr möglich ist, soll das Lebensmittel in die Verfütterung von Viehzüchtern wandern. Wenn auch dies nicht mehr möglich ist, muss aus den Lebensmitteln Dünger oder Biogas hergestellt werden. So zumindest die Ideen der Regierung.

Verstöße sollen dann künftig mit Bußgeldern von bis zu 150.000 Euro geahndet werden, mindestens jedoch 6.000 Euro. – TF

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