Kanarische Inseln – Seit dem Start der Grippesaison auf den Kanaren im Herbst 2021 wurden lediglich 136 offizielle Grippefälle auf den Inseln registriert. Keiner dieser Fälle musste ins Krankenhaus eingewiesen werden. Die Experten sagen, dass dies auch an den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie liegt, zudem ist die Impfquote gegen Grippe deutlich höher als es vor der Pandemie der Fall war.
Von den 136 registrierten Fälle wurden 135 dem Virus des Typs A zugeschrieben und ein Fall dem Virus des Typ B. So erklärt es der Leiter der Abteilung für Epidemiologie des kanarischen Gesundheitsdienstes, Amós García Rojas. „Obwohl die Grippe-Inzidenz im Vergleich zur letzten Saison etwas gestiegen ist, liegt diese weiter deutlich unter den Werten der Jahre vor der Pandemie“. In den letzten sechs Wochen wurden nur 9 Grippefälle registriert und damit 97 % weniger als im gleichen Zeitraum 2019. Die aktuelle Inzidenzrate liegt bei 6,99 binnen 7 Tagen. Im Vorjahr lag die Inzidenz nur bei 0,64 / 100.000 Einwohner. Im gleichen Zeitraum 2019 lag die Inzidenz noch bei 281 binnen 7 Tagen.
Trotzdem ist die Impfquote gegen Grippe wieder deutlich gesunken. Im ersten Pandemiejahr haben sich 305.310 Menschen gegen die Grippe impfen lassen, in der aktuellen Saison waren es nur 253.180 Menschen. Was immer noch deutlich mehr sind als vor der Pandemie. García begründet dies damit, dass man festgestellt hat, dass einige Menschen Angst davor haben bei Impfstoffe zu kombinieren und entschieden sich daher für den Impfstoff gegen COVID-19. Er weist aber auch darauf hin, dass man sich bis März 2022 noch gegen die aktuelle Grippe impfen lassen kann.
Bezüglich der „Grippefizierung“ von Corona ist der Arzt skeptisch. Es ist der Meinung, dass „wir keine Krankheit in eine andere umwandeln können“. – TF
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