Kanarische Inseln – Seit dem letzten Montag gibt es im Transport- und Speditionswesen einen generellen Streik in Spanien, dieser wirkt sich bereits auf die Häfen der Kanarischen Inseln aus. Laut Angaben der Hafenbehörden ist der Wareneingang in dieser Woche um 70 % zurückgegangen. Dies werde in den kommenden Tagen dann auch in den Supermärkten zu spüren sein, wo Regale leer bleiben werden. Die Transportunternehmen streiken, weil die Kosten für Sprit so gestiegen sind, dass der Transport nur noch mit Verlusten möglich ist.
Canarias7 will erfahren haben, dass es zwei wöchentliche Großlieferungen für Lebensmittel auf den Kanarischen Inseln gibt. Eine erfolgt am Montag und die andere am Donnerstag. Die letzte Lieferung am Montag kam nur mit etwa 15 % der normalen Menge auf den Kanarischen Inseln an. Die Lieferung am Donnerstag blieb gänzlich aus. Daher waren die Quellen gegenüber Canarias7, dass „ab nächster Woche keine Produkte mehr verfügbar sein werden. Die Märkte erhalten keine Ware und auch die Logistikplattformen der Lebensmittelindustrie gehen leer aus, weil keine Lastwagen in den Häfen ankamen“. Hauptsächlich soll es sich um verderbliche Ware handeln, also Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Co., die unter „Knappheit“ leiden werden. Diese Mangel „könnte sich wenige Tage später“ auch auf andere Produkte ausweiten. Daher sei „die Situation ernst“, denn 80 % der konsumierten Lebensmittel auf den Kanarischen Inseln stammen vom spanischen Festland.
Aus diesen Gründen hatten sich bereits am Donnerstag die Unternehmen des Vertriebssektors an die Regierung der Kanaren gewendet. Man hat die Situation dargestellt und um eine Vermittlung mit dem spanischen Innenministerium gebeten. Man fordert, dass staatliche Sicherheitskräfte (also Armee) eingreifen müssen, m den Transport der Lebensmittel zu gewährleisten. Bisher „hat die Regierung nichts getan“.
Lösungen bisher nicht in Sicht
Die beiden Minister der Kanaren, Yaiza Castilla und Roman Rodriguez versicherten, dass „wir das Problem verstanden haben“, allerdings ist „die Handlungsfähigkeit begrenzt“. Es „könnte zu einem Problem der öffentlichen Ordnung kommen“.
Die Canarias7-Quellen betonten, dass „der Streik auf dem Festland auf den Kanarischen Inseln bewirken wird, was COVID-19 nicht bewirkt hat. Mit der Pandemie gab es kein Versorgungsproblem, es fehlte an nichts, denn alle Verbindungen waren gewährleistet. Damals waren die Logistikplattformen voll, jetzt nicht“.
Auch andere Warenlieferungen brechen massiv ein. So bestätigte das Frachtterminal vom Hafen Las Palmas, dass ein Schiff aus Cadíz abgefertigt wurde, welches mit 50 Containern beladen war, im Normalfall seien es pro Schiff 150. Manche Reedereien denken darüber nach, die Abfahrt von Schiffen einzustellen, da es sich nicht lohnt, mit so wenigen Containern überhaupt abzufahren. Selbst die Fährunternehmen FredOlsen und Balearia bestätigen, dass in den letzten Tagen massive Einschnitte bei der „Ladung verderblicher Waren eingetreten sind“. Laut FredOlsen „haben Speditionen erhebliche Probleme, die Ware in die Häfen zu bringen“.
Der Generalsekretär des kanarischen Supermarktverbandes (Asuican), Alonso Fernández versucht die Auswirkungen des Streiks herunterzuspielen. Er sagte gestern, dass zwar „weniger Fracht ankommt, aber es gibt keinen Mangel“. – TF
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