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Streit über neue Verordnung für Ferienwohnungen und Häuser auf den Kanaren

Werden damit 95% der privaten Unterkünfte verschwinden?

Lesedauer 3 Minuten

Kanarische Inseln – Zum Thema Ferienwohnungen aus privater Hand gibt es seit Jahren Diskussionen, nun wird es wieder „schmutzig“, denn der Gemeindeverband der Kanarischen Inseln (FECAM) arbeitet seit Monaten an einer neuen Verordnung, die es den Gemeinden ermöglicht, die Kontrolle und Regulierung der Ferienunterkünfte zu verstärken und die geltende Regulierung der kanarischen Regierung sogar noch weiter verschärft. Das Ziel dieser Verordnung sei, den Besuchern und Besitzern „mehr Rechtssicherheit“ zu geben und diejenigen noch härter zu bestrafen, die sich nicht an die Regulierungen halten.

Laut Vorsitzendem von FECAM, Emilio Navarro, hätten „die Gemeinden bisher keine Handlungsbefugnis in diesem Bereich“. Verschiedene Aspekte weisen „Lücken auf, die geschlossen werden müssen“. Es sei aber nicht geplant, „Ferienwohnungen auf den touristischen Bereich zu fixieren“. Diesen Plan hatte die kanarische Regierung ja ursprünglich, dies wurde von FECAM jedoch abgelehnt.

Die neue Verordnung soll dahingehend strukturiert werden, dass auch die anderen Anwohner ein Mitspracherecht bekommen sollen. Sollte ein Anwohner sich gegen die Zulassung aussprechen, dann würde diese Zulassung wohl auch nicht gewährt werden. FECAM erwartet noch weitere Vorschläge aus den Gemeinden der Kanarischen Inseln, bevor man die Verordnung wirklich umsetzt.

Verstöße sollen dann künftig auch mit einem Berufsverbot für 5 Jahre bestraft werden können.

Ferienhausverband ist alarmiert

Der Verband der Ferienhausbesitzer (ASCAV) ist in Alarmbereitschaft, denn man sieht hier die erneute Gefahr, dass die „Aktivität der Ferienhausvermietung in die Hände weniger Investoren und Geierfonds zu konzentrieren“. Man befürchtet, dass „am Ende 95 % der Ferienunterkünfte davon betroffen“ sein werden. Laut ASCAV bestünde das einzige Ziel darin, Ferienunterkünfte auf den Kanarischen Inseln zu beseitigen. Der Verband wartet sei Monaten darauf, in solche Pläne einbezogen zu werden. Genau aus diesem Grund sieht der Verband es so, dass „kleine kanarische Eigentümer daran gehindert werden sollen, am Tourismus zu verdienen“.

Man befürchtet, dass rund 70.000 kanarische Familien von der neuen Verordnung betroffen sein werden, deren Einnahmequelle könnte zerstört werden, was „eine Katastrophe für den Sektor bedeutet“. FECAM hatte bisher nie die Absicht, den Verband mit in die Ausarbeitung der neuen Verordnung einzubeziehen, da ist man sich sicher.

Laut ASCAV werden rund 37.000 Menschen durch diese privaten Ferienvermietungen beschäftigt und die Einkünfte werden auf rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Etwa 27 % aller Freieinunterkünfte auf den Kanarischen Inseln sind in privater Hand. Man kritisiert FECAM dafür, dass man sich immer wieder auf den Mangel an Wohnraum konzentriert, der jedoch durch eine Studie der Universität von Las Palmas (TIDES) widerlegt wurde. Die Knappheit findet statt, weil keine neuen Wohnungen gebaut werden, die Bevölkerung aber stetig wächst. „Dies wird von FECAM völlig ignoriert“. Zudem gäbe es eine gut funktionierende Verordnung für Ferienunterkünfte auf den Kanaren.

FECAM kritisiert seinerseits die Alarmbereitschaft von ASCAV, denn man wolle mit allen Beteiligten sprechen, sobald entsprechende Vorschläge zur Verordnung fixiert sind. Danach soll „der Dialog eröffnet“ werden, eben auch mit ASCAV, aber auch den Hotelverbänden. Sei Ende Oktober 2021 steht fest, dass FECAM eine neue Verordnung ausarbeiten will. Man befindet sich derzeit auf der Zielgeraden. Trotzdem verweist man darauf, dass es sich lediglich um „ein Arbeitspapier handelt, welches als Basis für den Dialog verwendet werden soll“. – TF

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