Spanien – Die Wirtschaftsschule OBS von Spanien hat sich mit der aktuellen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im Land beschäftigt. Dabei wurde festgestellt, dass die öffentlich zugänglichen Ladestationen im Land zu den teuersten in ganz Europa gehören. Zudem seien diese schlecht überwacht und nicht so effizient. Dies führt unter dem Strich dazu, dass die Ladestationen an „Unterauslastung“ leiden. Ein weiteres Manko an den Ladestationen sei die große Interoperabilität, die so in anderen EU-Staaten nicht existiert. Dies führt wohl auch dazu, dass jede Ladung in Spanien teurer ist, so OBS.
Laut weiteren Angaben wurden Ende des ersten Halbjahres 2023 in Spanien 25.106 Ladestationen betrieben, dies entspricht einem Plus von 16,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Man schätzt, dass bis Ende des laufenden Jahres rund 100.000 Ladestationen im Land den Betrieb aufgenommen haben werden. Trotzdem ist die Nutzung weiterhin sehr gering und liegt im Schnitt bei 5,7 %.
Eine positive Meldung hatte die OBS dann doch, die neue interaktive Karte des Ministeriums für ökologischen Wandel, woran derzeit gearbeitet wird, wird es deutlich vereinfachen eine Ladestation im Land zu finden. Allerdings, so die Experten, fehlen darin manche Anbieter noch, was es wieder etwas verschlechtern wird. Etwa 80 % der Anbieter sind derzeit nicht verpflichtet, an dieser Karte teilzunehmen.
Fahrzeugmarkt und Chancen
In Spanien erreicht die Zahl der zugelassenen E-Autos nicht einmal 1 % aller zugelassenen Fahrzeuge, auch wenn die Zahl der Neuzulassungen stetig steigt und sogar die der Dieselfahrzeuge übertrifft. Unter dem Strich sieht man den korrekten Weg eingeschlagen, doch bis ans Ziel sei „noch ein weiter Weg vor uns“, heißt es in der Studie. Ein Grund dafür ist auch der steigende Preis für Neuwagen in Spanien, diese sind im Schnitt binnen der letzten fünf Jahre um ganze 40 % teurer geworden. Der Gebrauchtwagenmarkt boomt deshalb stark.
Zudem ist das Angebot an Elektrofahrzeugen noch immer „unzureichend“, die meisten verkauften Fahrzeuge seien die großen und damit teuersten Fahrzeuge, was auf Dauer keine Lösung bringen wird. Es mangel an Alternativen, so OBS. Sehr positiv hingegen sei der Leihwagen-Markt, denn dort seien bereits 8,2 % aller Fahrzeuge Elektroautos. Dies kann dann auch den Gebrauchtwagenmarkt beeinflussen, wird aber noch ein paar Jahre dauern.
Man könne diesen Trend noch verstärken, dazu seien aber günstigere Preise notwendig, so wie es beispielsweise in anderen EU-Staaten gehandhabt wird. Auch muss den Kommunen klargemacht werden, dass diese für die Ladeinfrastruktur verantwortlich sind, bisher ist dies oft ein Thema massiver politischer Auseinandersetzungen. – TF
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