Kanarische Inseln – Der spanische Wetterdienst AEMET hat alle Wetterdaten des Sommers ausgewertet und kommt zu dem Schluss, dass es der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen auf den Kanarischen Inseln war. Zudem rechnet der Wetterdienst damit, dass auch der Herbst deutlich wärmer werden wird als „normal“. So präsentierten es am gestrigen Freitag der Regierungsdelegierte der Kanarischen Inseln, Anselmo Pestana, zusammen mit dem für die Kanaren zuständigen Vertreter von AEMET, David Suárez, im Rahmen der Klimabilanz für den Sommer 2023.
Die durchschnittliche Temperatur lag im Sommer bei 23,4 °C, was eine Anomalie von 1,6 °C bedeutet. Daher gilt der vergangene Sommer als „sehr warm“ oder „extrem warm“. Kein Sommer seit dem Jahr 1961 hatte eine so hohe Durchschnittstemperatur. Als Referenzzeitraum für die Anomalie gelten die Jahre 1991 bis 2020.
Suárez gab an, dass die höchste Temperatur, die in diesem Sommer gemessen wurde, 46,2 °C im Schatten betrug, diese wurde von einer Wetterstation auf El Hierro registriert. Dies war am 12. August 2023.
In der Definition von Hitzewellen gab es in diesem Sommer zwei solcher Episoden. Eine vom 10. bis 14. August 2023 und eine vom 20. bis 24. August. Bei beiden Hitzewellen kletterten die Temperaturen auf über 40 °C an. Sowohl im Juni als auch im Juli gab es je eine „warme Episode“, dort reichten die Werte aber nicht aus, damit diese als Hitzewellen ein klassifiziert werden konnten.
Niederschläge auch ungewöhnlich
Bezüglich der Niederschläge wurde festgestellt, dass der Sommer als „zu feucht“ eingestuft werden kann. Denn man hat im Sommer im Schnitt eine Niederschlagsmenge von 20,7 Liter registriert. Damit gilt der Sommer als der zweitfeuchteste in der Reihe der Aufzeichnungen. Nur der Sommer 2015 war noch feuchter.
Für den Herbst gehen die derzeitigen Wettermodelle davon aus, dass es ein ähnliches Bild geben wird, zu warm und ggf. auch zu feucht. Die Wahrscheinlichkeit für zu hohe Temperaturen liegt bei 70 % und die Wahrscheinlichkeit für mehr Niederschlag als üblich liegt bei 40 %, so Suárez. – TF
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