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Regierung plant Begrenzung von Ferienwohnungen – Kritik von Uni und ASCAV

Binnen 2 Jahren gab es einen Anstieg von 23 %! Mangel an Mietwohnungen auch deshalb?

Kanarische Inseln – Die neue Regierung der Kanarischen Inseln hat damit begonnen, ein Gesetz auszuarbeiten, was die Zahl der Ferienwohnungen auf den Inseln limitieren soll. Man will dieses Gesetz innerhalb von acht Monaten fertigstellen und verabschieden. Als Hauptargument der Regierung dient die Tatsache, dass die Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen auf den Kanaren innerhalb er letzten zwei Jahre „sprunghaft“ angestiegen ist. Damit folgen die Kanaren einem Trend, der in anderen autonomen Regionen schon länger begonnen hat.

Laut Angaben des nationalen Statistikinstituts stieg die Zahl der Neuanmeldungen für Ferienwohnungen auf den Kanaren zwischen den Jahren 2021 und 2023 um 23 % an, dies sind etwa 9.000 Wohnungen, die nun dem normalen Mietmarkt fehlen. Bis 2021 registrierte man auf den Kanaren 37.855 Ferienwohnungen, jetzt sind es schon 46.486.

Kritiv von ASCAV

Der Vizepräsident des kanarischen Ferienvermieterverbandes (ASCAV), Javier Valentín, weist jedoch darauf hin, dass auf den Kanarischen Inseln kein Bedarf für weitere Vorschriften besteht. Es sei zwar notwendig, dass jede Kommune mit städtischen Vorschriften die Voraussetzungen festlegt, aber eine „Überregulierung“ sei nicht notwendig.

Er erklärte auch, dass es massive Unterschiede in den einzelnen Gemeinden der Inseln gibt. So ist beispielsweise in La Oliva auf Fuerteventura fast jede dritte Wohnung eine Ferienwohnung. Aber in Yaiza auf Lanzarote sind nur 18 % der Immobilien als Ferienwohnung angemeldet. In La Frontera auf El Hierro sind es sogar nur 8 %. „Jede Gemeinde hat ihre Besonderheiten und muss selbst entscheiden, wie diese es regulieren will“. So habe es auch der oberste Gerichtshof bereits festgelegt, der den Gemeinden die Oberhand über diese Regulierungen zusprach.

Er weist auch den Vorwurf der Immobilienbranche zurück, dass die Ferienimmobilien der Grund für den Mangel an Immobilien ausmache. Diese seien „eigennützig“. Er gab zwar zu, dass es eine „gewisse Wirkung gibt“, aber man „sei nicht dafür verantwortlich. Touristenwohnungen machen weniger als 4 % des Gesamtbestandes an Immobilien auf dem Archipel aus“.

Tatsächlich sind leer stehende Immobilien eher das Problem, denn diese haben einen Anteil von rund 20 %, laut INE, an allen auf den Kanaren befindlichen Immobilien. Laut Valentín sind das mehr als 211.000 Wohnungen, die „wenn diese auf den Markt gebracht werden würden, das aktuelle Defizit beheben würden“. Es besteht schätzungsweise ein Defizit von rund 40.000 Mietwohnungen auf den Kanaren. Hier müsse die Regierungen Maßnahmen ergreifen, nicht bei den Ferienwohnungen.

Kritik auch aus der Wissenschaft

Kritik kommt auch vom Direktor des Tides-Institutes für Tourismus und nachhaltige Entwicklung der Uni Las Palmas. Sergio Moreno findet es zwar angebracht, dass reguliert wird, aber ist der Ansicht, dass zuvor eine detaillierte Analyse durchgeführt werden muss. Damit die wirklichen Auswirkungen berücksichtigt werden können. Neben der Gesamtgewichtung im Tourismussektor, derzeit 33 %, müssen auch Daten wie Mietspiegel, Wirtschaftsfähigkeit der Gemeinden und Zahlen zum Arbeitsmarkt berücksichtigt werden. „Eine Regulierung ohne eine solche Analyse entspricht den Vorgaben der Lobbys“, so Moreno. – TF

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