Spanien – Alle guten Dinge sind drei, sagt man ja. Dies scheint für die erste spanische private Weltraumrakete, die heute Morgen erfolgreich ins All gebracht wurde, auch zu gelten. Die Miura 1 wurde von der in Elche ansässigen Firma PLD Space gebaut und nach zwei verschobenen Starts wegen technischen Problemen, erfolgreich gestartet.
Der Start erfolgte von Militärstützpunkt Médano del Loro in Moguer (Huelva). Der erste Start wurde am 31. Mai 2023 verschoben, da aus Sicherheitsgründen und starken Winden in großer Höhe die Rakete gefährdet war. Der zweite Start, welcher am 17. Juni 2023 erfolgte, brauch aber nur 0,2 Sekunden nach Triebwerkszündung automatisch ab.
Die Koordinierung des Starts heute erfolge durch das El Arenosillo Experimentation Center und das nationale Institut für Raumfahrttechnologie (INTA). Am gestrigen Morgen um 7 Uhr begannen die Vorbereitungen für den Start. Die Rakete wurde beladen und um 15 Uhr dann in senkrechte Position gestellt. Nachdem in der Nacht alle Systeme grünes Licht gegeben hatten, erfolgte der Start um genau 2:19 Uhr Ortszeit.
Bei dem heutigen Start ging es um einen Test für das Jahr 2025. Es handelt sich nämlich um eine wiederverwendbare Rakete. Der Test sollte zeigen, dass sowohl der Aufstieg, als auch der Wiedereintritt in die Atmosphäre möglich ist. Beides wurde erfolgreich absolviert. „100 % der Ziele beim Aufstieg und Wiedereintritt wurden erfüllt, was bestätigt, dass die Miura 1 ein leistungsfähiges Raumfahrzeug ist, um den Weltraum zu erreichen“, so der Gründer und CEO von PLD Space, Rául Torres.
Für Spanien und das Unternehmen ist dieser Tag sehr geschichtsträchtig. Das Unternehmen strebt an, eines der führenden Unternehmen in Europa im Zusammenhang mit Weltraumtechnologie zu werden. Es war ein weiter Weg für das Unternehmen, welches 2011 mit nur 3.000 Euro gegründet wurde. Sowohl technisch als auch finanziell gab es immer wieder Probleme. Aber man fand schließlich den Weg, der zu dem Erfolg heute führte.
So geht es für Miura weiter
Zunächst muss PLD Space die Rakete im Atlantik wieder einsammeln. Dann werden alle Daten ausgewertet und man arbeitet dann am Miura 5 Launcher. Dieser soll in der Zukunft sowohl Spanien als auch allen anderen Partnern die Chance bieten, eine feste Startkapazität zu ermöglichen, sodass man sich im Weltraum entsprechend positionieren kann.
Die heute gesammelten Daten sollen entsprechende Weiterentwicklungen ermöglichen. Neben den technischen Daten zur Rakete wurden auch Daten zur Schwerelosigkeit gesammelt und dem ZARM-Forschungsinstitut bereitgestellt. Das Institut bereitet damit entsprechende Experimente für suborbitale Flüge vor. – TF