Las Palmas – Zwei Polizisten der lokalen Polizei wurden vor dem Provinzgericht von Las Palmas wegen Angriffen und rassistischen Beschimpfungen gegenüber Ausländern schuldig gesprochen. Durch die verbalen und körperlichen Angriffe in der Freizeit der Polizisten wurden die Menschen gedemütigt und erniedrigt. Das Urteil des Gerichtes sieht vor, dass beide Angeklagten für die Ereignisse, die im Jahr 2021 in der Nähe des Hafens von Las Palmas stattfanden, neben Geldstrafen auch eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und Berufsverbot für die gleiche Zeit erhalten.
Bezüglich der Geldstrafen wurde angegeben, dass beide Polizisten je 5.160 Geldbuße zahlen müssen und zudem eine Entschädigung in Höhe von 5.831 Euro an die vier Betroffenen leisten müssen. Das Gericht sah die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft bewiesen, die Jerónimo Jesús LB und Josué Abraham TH vorgeworfen hatte, die Taten am 12. Februar 2021 gegen 21:45 Uhr begangen zu haben.
Demnach waren beide in der Freizeit unterwegs und passierten die Straßen Secretariat Artiles und Nicolás Estévanez in Las Palmas. Dort trafen sie auf eine Gruppe von Ausländern. Die beiden Polizisten vernahmen, dass die Gruppe zwar „Spanisch sprach, aber mit einem argentinischen Akzent“. Daraufhin wanden sich die beiden Männer an die Gruppe mit dem vollen Willen, die „Würde der Personen zu verletzen, sowohl per Wort als auch per Tat“. Man fragte die Gruppe provokant: „Was machen Sie auf unserer Insel?“, und beschimpfte diese mit „Beschissener Sudaca“. Einer der Angefeindeten war Argentinier. Zudem wurde ein anderes Mitglied der Gruppe als „Moro“ bezeichnet, ein Schimpfwort für Menschen aus Marokko.
Im Urteil wurde auch festgehalten, dass die beiden Angreifenden „völlig unerwartet begannen, die Gruppe anzugreifen, mit Ohrfeigen und Schlägen auf die Köpfe“. Zudem zeigten die beiden Männer dann auch ihre Dienstmarken vor, um sich als Polizisten zu identifizieren, gleichzeitig wurde den Ausländern gesagt, „wir sind die Autorität“. Eine solche Aktion führt automatisch im Unterbewusstsein zu einer „Unterwerfung“, so das Gericht.
Kein Interesse an den Menschen
Einer der Gruppe forderte trotzdem dazu auf, die Angriffe einzustellen, jedoch ließen die beiden Angriffen nicht ab und schlugen den Mann fester und „packten dessen Daumen. Um diese mit Gewalt nach hinten zu reißen“.
Ein Mann, mit Abstammung aus Nepal, wurde ebenfalls beschimpft, geschlagen und geschubst. Denn er verstand die spanische Sprache nicht sehr gut, er versuchte sich still zu verhalten, was ihm jedoch nichts nützte.
Das Landgericht berücksichtigte aber im Urteil auch, dass beide Beamten „durch den vorherigen Konsum alkoholischer Getränke“ beeinträchtigt waren, obwohl ihnen dies, wie sie selbst sagten, „nicht das Bewusstsein für ihr Tun und die Kontrolle nahm“.
Gegen das Urteil des Provinzgerichts wurde bereits Berufung beim obersten Gerichtshof der Kanarischen Inseln eingereicht. – TF
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