Gran Canaria – Das Cabildo de Gran Canaria hat ein klares Ziel bei der Energiewende, die vollständige Dekarbonisierung bis zum Jahr 2040. Dazu hat das Cabildo nun eine Energiewende-Agenda öffentlich ausgelegt. Darin wird vorgeschlagen, vier Salzwasser-Pumpspeicherkraftwerke an der Küste der Insel zu errichten, ähnlich wie das Yanbaru-Kraftwerk in Okinawa (Japan), siehe Bild. Dies würde die Speicherkapazität für erneuerbare Energien auf Gran Canaria nochmals deutlich erhöhen.
In der Agenda ist jedoch nicht angegeben, wo diese vier Speicher gebaut werden sollen, lediglich, dass drei davon im Norden angedacht sind und eines im Süden der Insel. Der zuständige Minister, Rául García Brink, weist jedoch darauf hin, dass man eine Studie in Auftrag gegeben hat, die genauen Standorte zu ermitteln, vermutlich in stadtnahen Gebieten, insbesondere an der Nordküste, „weil dort die größten Energieprobleme bestehen und zu erwarten sind“.
Der Minister erklärte, dass diese Salzwasser-Pumpspeicherkraftwerke dazu beitragen würden, „den Anteil erneuerbarer Überschüssen, die keine Abnahme finden (im Jahr 2023 offiziell 6,2 %) einzulagern“. Dies würde letztendlich dabei helfen, die Integration erneuerbarer Energie zu verbessern. Bei den Anlagen soll es sich um an Land errichtete Werke handeln, die je nach Umfang zwischen 70 und 200 Megawatt Nennleistung bringen werden. Zudem müssen die Wasserspeicher auf einer Mindesthöhe von 200 Metern über dem Meeresspiegel errichtet werden. Diese Eigenschaft wird aber „an vielen Ecken der Insel“ erfüllt.
Identisch zum Pumpspeicherkraftwerk Salto de Chira würde erneuerbare Energie verwendet werden, um Meerwasser in die oberen Tanks zu pumpen, um es dann wieder abzulassen, wenn der Strombedarf dies erfordert. So würde das gespeicherte Wassre wieder zurück in erneuerbare Energie umgewandelt werden. Der größte Unterschied liegt darin, dass kein Wasser entsalzt wird, sondern der Kreislauf mit dem Meer hergestellt wird.
Die Errichtung solcher Speichermöglichkeiten ist auch zwingend erforderlich. Nach aktuellen Planungen wird auf Gran Canaria im Jahr 2030 der Überschuss an erneuerbarer Energie bei etwa 30,4 % liegen. Dieser Überschuss ist verlorene Energie. Diese Kraftwerke würden den Überschuss aufnehmen, sodass lediglich ein Verlust von 8,3 % entstehen würde. Der Überschuss kommt zustande, weil auf Gran Canaria bis zum Jahr 2030 mindestens 575 Megawatt aus Solarparks und 430 Megawatt aus Windkraftanlagen generiert wird.
Weitere Speicher zu den Salzwasser-Pumpspeicherkraftwerken geplant
Neben der Möglichkeit, die Energie in Wasser zu speichern, sind aber noch weitere Pläne in der Energiewende-Agenda aufgelistet. Es wird auch die Installation von Batterie-Anlagen vorgeschlagen und eine mögliche Erweiterung des Salto de Chira auf den Stausee „Las Niñas“ wird ebenfalls in Betracht gezogen, also eine Dreierkette anstelle der zwei bisher involvierten Talsperren.
Raúl García Brink weist darauf hin, dass die Inbetriebnahme der Wasserpumpwerke „so schnell wie möglich“ erfolgen sollte, stellt jedoch klar, dass „ihre administrative Bearbeitung einen langen Zeitraum erfordert“, betont, dass es sich um „einfachere und kostengünstigere“ Anlagen als Wasserkraftwerke handele, und hebt auch hervor, dass „sie eine Wirkung erzeugen aber keinerlei Abfall“.
Damit diese Salzwasser-Pumpspeicherkraftwerke auch umgesetzt werden können, setzt das Cabildo auf eine Kooperation aus öffentlicher Hand und privaten Investoren. Hier gab es wohl auch schon eine Sitzung, an der 20 kanarische Unternehmer teilgenommen haben. Acht davon sind wohl noch übrig, die das Ziel verfolgen wollen, „eine öffentlich-private Initiative zu gründen“. – TF
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