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Etwa 63 % aller Flüchtlinge auf den Kanaren stammen aus Mali und dem Senegal

Marokko und Mauretanien belegen mit weitem Abstand Platz 3 und 4.

Lesedauer 2 Minuten

Kanarische Inseln – Die neusten Auswertungen zur Zahl der Flüchtlinge, die auf der kanarischen Route die Inseln erreichen, wurde veröffentlicht. Laut Frontex erreichten 21.470 Migranten die Kanarischen Inseln bis Ende Juli 2024. Der größte Anteil der Flüchtlinge stammt aus Mali, insgesamt 43 % aller (9.319 Personen).

Der Hauptgrund der flüchtenden Malier liegt am Krieg im Land, der sich immer weiter verschärft. Die Menschen sehen keine andere Chance als das Land zu verlassen und vor Tod und Gewalt zu fliehen. Die meisten Flüchtlinge zieht es jedoch zunächst nach Mauretanien, dort leben derzeit fast 250.000 Menschen aus Mali, dabei hat Mauretanien selbst nur knapp 5 Millionen Einwohner.

Die klare Mehrheit der Malier entscheidet sich dafür in der Region zu verweilen, um schnellstmöglich wieder in das Heimatland reisen zu können, sobald der Krieg endet. Aber ein gewisser Anteil will sein Glück eben auf dem europäischen Kontinent versuchen, dieser Anteil gelangt dann per Boot auf die Kanaren. Neben dem Krieg in Mali ist auch die hohe Armut und der Klimawandel ein Faktor, hatte jüngst die UN gesagt.

Etwa 96 % aller Flüchtlinge aus Mali haben aufgrund des Krieges ein Recht auf Schutz und die Asylanträge werden in der Regel gewährt. So hat es das UNHCR errechnet. Auf den Kanarischen Inseln stammen von den 5.200 Minderjährigen etwa 1.000 aus Mali.

Auf Platz 2 der Flüchtlinge kommen derzeit die Menschen aus dem Senegal, diese Gruppe machte bis Ende Juli 4.302 Menschen aus, etwa 20 % aller Flüchtlinge, die per Boot die Kanaren erreicht haben. Rechnet man beide Flüchtlingsgruppen zusammen, stammen zweidrittel aller Flüchtlinge nur aus diesen beiden Ländern.

Weitere Herkunftsländer

Mit weitem Abstand kommen dann diverse andere Herkunftsländer, Marokko beispielsweise belegt den dritten Platz mit 2.001 Personen und Mauretanien mit 1.812 Personen landet auf Platz vier der Herkunftsländer. Den fünften Platz belegt eine Gruppe von Flüchtlingen mit „unbekannter Herkunft“, so Frontex. Das sind Menschen, die keine Zuordnung erhalten haben, weil entweder keine Papiere vorhanden sind oder man nicht genau nachweisen kann, woher die Menschen stammen.

Zentren für Erwachsene
Auf den Kanarischen Inseln gibt es neben den Jugendeinrichtungen auch Erstaufnahmezentren für erwachsene Flüchtlinge, insgesamt 32 Stück. Darin befinden sich 6.000 Plätze, von denen bis Mitte August 3.000 Plätze belegt waren.

Etwa 2 bis 3 Wochen bleiben die Menschen in den Erstaufnahmelagern, danach reisen diese auf das spanische Festland weiter, sofern der Asylantrag genehmigt wurde. Das läuft also gänzlich anders ab, als bei den minderjährigen Flüchtlingen, die auf den Kanarischen Inseln bleiben müssen. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Gran Canaria History: Kanarische Route – Der Auslöser jeder Flüchtlingskrise seit 1994
Flüchtlinge auf den Kanaren – Was passiert mit den Menschen eigentlich – Welche Gesetze greifen?

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